Die Löwen reisen am 4. Spieltag der 3. Liga zum oberbayerischen Duell zum FC Ingolstadt 04. Anpfiff im Audi Sportpark ist am Samstag, 31. August 2024 um 14.03 Uhr. Neben MagentaSport, das alle Spiel überträgt, zeigt auch das BR Fernsehen die Partie live im Free-TV.
„Es gibt nichts zu beschönigen“, lässt Löwen-Trainer Argirios Giannikis keine Zweifel daran, dass es keinen im 1860-Umfeld gibt, den die drei Niederlagen zum Saisonstart kalt lassen. Doch in Schockstarre verfällt deswegen niemand. „Wir arbeiten tagtäglich daran, dass wir anfangen zu punkten. Es gilt, das Spiel in Ingolstadt so zu bestreiten, dass wir dort gewinnen!“, lässt der 44-Jährige keine Zweifel an der Ausrichtung.
Drei Spiele, drei Niederlagen – das erzeugt natürlich auch Druck auf den Trainer. Giannikis weiß, wie das Geschäft funktioniert, verfällt aber nicht in Hektik. Mit eventuellen Szenarien würde er sich nicht befassen, lässt er wissen. Er sei weiterhin positiv. „Wir haben gemeinsam schon zweimal eine schwierige Phase überstanden.“ Die erste war, als er kam und sich mit einer Serie von acht Spielen ohne Niederlage einen Vorsprung von 14 Punkten auf einen Nicht-Abstiegsplatz erarbeitete. Danach wurde es nochmals eng. „Dann haben wir die letzten drei Spiele gewonnen. Uns ist es immer wieder gelungen, das Ganze in die richtigen Bahnen zu lenken.“
Wie zuletzt immer, wurde auch in dieser Löwenrunde die Frage nach dem System gestellt. Dabei hat Giannikis immer betont, dass er nicht dogmatisch an einer Grundordnung festhalte. „Wir haben in der Vorbereitung lange in einem 4-2-2-2 gespielt und trainiert, übrigens das gleiche System, was Ingolstadt spielt. Wir werden immer die Grundordnung wählen, die top zum Gegner passt und unsere Stärken auf den Platz bringen. Letztlich geht es nicht um ein System, sondern um das Verhalten auf dem Platz.“
Dass die Fans gegen Viktoria Köln schon vor der Pause skandierten: „Wir woll’n euch kämpfen seh’n“, tat zwar weh, bezeichnet Giannikis aber als legitim, wobei er sich dagegen wehrt, sein Team habe nicht den nötigen Willen gezeigt. „Wir sind über 130 Kilometer gelaufen, mehr als Viktoria Köln.“ Statistisch gesehen, sei seine Mannschaft nicht schlechter gewesen. „Klar haben wir noch Potentiale in allen Bereichen, aber von den Statistiken her sind wir auf einem guten Weg – mit Ausnahme der Tore und Gegentore. Wir müssen williger werden, das Tor zu erzielen und zu verteidigen, einfach giftiger in den Boxen. Hier gilt es, fokussiert dranzubleiben.“ Seiner Meinung nach sei es eine Sache, die mit Abstimmung und Tunning zu tun habe. Im Training würde das schon gut funktionieren. „Jetzt müssen wir den nächsten Schritt machen und das auf den Platz bringen.“
Dabei habe das Team in jeder Partie gut angefangen. „In den Phasen der Spielkontrolle haben wir es verpasst, in Führung zu gehen. Wir haben dann zu leicht die Gegentore gefressen. Das sorgt nicht gerade für Selbstvertrauen“, sei die momentane Situation ein Stück weit auch Kopfsache. „Das war jeweils der Knackpunkt, dass der Gegner mit der ersten Chance in Führung geht.“
Mindestens 4.500 Löwenfans werden Jesper Verlaat und Kollegen in Ingolstadt unterstützen. So viele Karte wurden offiziell an 1860-Fans verkauft. Tatsächlich dürften es aber einige Weiß-Blaue mehr im Stadion sein. „Es gibt wenige Mannschaften, die eine solche Fanbase haben. Wir sind dankbar für jeden Fan, der ins Stadion kommt und uns unterstützt“, sagt Giannikis anerkennend. Er nimmt aber auch seine Spieler in die Pflicht. „Letztlich sind wir dafür verantwortlich, dass der Funke vom Platz auf die Ränge überspringt.“
Für Giannikis ist es auch eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Als Assistent von Markus Kauczinski war er vier Monate bei den Schanzern tätig. Bei der Frage, ob es sich aus seiner Sicht bei der Partie um ein Derby handle, gibt sich der gebürtige Nürnberger zurückhaltend. „Von der Tradition sicher nicht, eher was die Entfernung betrifft.“ Der FCI feiert heuer sein 20-jähriges Bestehen, die Fußball-Abteilung der Löwen gibt es seit 125 Jahren. Doch das ist Historie, ändert nichts daran, dass die Gastgeber als Favorit in die Partie gehen.
Giannikis spricht von einer „intensiven Spielweise“ der Schanzer, von „sehr tiefen Laufwegen“ und gefährlichen Einwürfen und Ecken. „Ingolstadt hat sich selbst zum Aufstiegskandidaten ernannt. Für uns gilt es, kontrolliert ins Risiko zu gehen!“
MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN
FCI: 1 Funk (Tor) – 22 Costly, 16 Malone, 32 Lorenz, 18 Dühring – 34 Fröde, 14 Plath – 29 Kopacz, 8 Kanuric – 11 Grönning, 7 Borkowski.
Ersatz: 41 Simoni, 46 Dehler (beide Tor) – 2 Hoppe, 6 Guwara, 9 Heike, 10 Dittgen, 19 Cvjetinovic, 20 Deichmann, 23 Seiffert, 27 Nduka, 30 Drakulic, 37 Testroet, 38 Zeitler, 43 Keidel, 48 Kayo.
Nicht dabei: –.
1860: 11 Vollath (Tor) – 20 Reich, 24 Schifferl, 4 Verlaat, 21 Kwadwo – 5 Jacobsen, 18 Kloss – 8 Philipp, 7 Guttau – 27 Ott, 10 Schubert.
Ersatz: 1 Hiller (Tor) – 16 Reinthaler, 25 Dulic, 28 Bähr, 30 Wolfram, 32 Bangerter, 34 Hobsch, 36 Deniz, 37 Frey, 39 Muteba.
Nicht dabei: 2 Danhof (Bluterguss am Fuß), 17 Schröter (Adduktorenprobleme).
Schiedsrichter: Felix Bickel (Wolfsburg); Assistenten: Marco Scharf (Altenwalde), Julian Bergmann (Bramsche); Vierter Offizieller: Christopher Knauer (Isling).