La Traviata – Verdi neu gedacht im Deutschen Theater

© Aylin Kaip

Giuseppe Verdis bekannte Oper ergreift Partei und gibt der geächteten Kurtisane Violetta Valery die berührendste Stimme der Musikgeschichte. La Traviata erzählt von gesellschaftlicher Intoleranz und einer unmöglichen Liebe. Im Silbersaal wird diese Geschichte nun in einen aktuellen Kontext gerückt und in der Hauptrolle mit dem queeren Counter-Tenor Uri Elkayam besetzt.

Eine (un)mögliche Liebe

La Traviata erzählt die Liebesgeschichte zwischen der geächteten Kurtisane Violetta Valery und dem Aristokraten Alfred. Da sie von der Gesellschaft nicht toleriert werden, lassen sie alles zurück, um gemeinsam auf dem Land glücklich zu werden. Auf Drängen des Schwiegervaters und in dem Wissen, dass sie bald an Tuberkulose sterben wird, trennt sich Violetta von Alfred. Auf einer Feier stellt Alfredo Violetta zur Rede und vermutet eine Affäre mit Baron Douphol. Es kommt zum Duell und Alfred flieht ins Ausland. Am Sterbebett Violettas versöhnt sich das Liebespaar.

Die Opera Incognita denkt diese Geschichte nun zeitgemäß. Mit der Besetzung der Violetta Valery durch den Counter-Tenor Uri Elkayam präsentiert sich die erste “queere” Traviata des Musiktheaters. Eine allen gesellschaftlichen Konventionen trotzende Liebesgeschichte, die zugleich schräg und aktuell, tragisch und sinnlich ist.

Sinnliche Begleitung

Die vier Opernsänger und eine Opernsängerin werden von einem Quartett musikalisch begleitet. Violine (Annika Elsässer), Klarinette (Gabi Oder), Kontrabass (Daniel Matthewes) und Klavier (Ernst Bartmann) ersetzen das sonst fulminante Verdi-Orchester und schaffen dadurch einen sinnlichen Rahmen, in dem sich die stimmstarken Charaktere entfalten können.