Krisenstab: Hilfe für Flüchtlinge wird konkret

In seiner gestrigen Sitzung hat der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) die Sofortmaßnahmen für die Unterbringung von Flüchtlingen in der Landeshauptstadt München weiter konkretisiert. Ziel ist es,dass kurzfristig für 600 bis 1.000 Flüchtlinge Unterkunftsmöglichkeiten geschaffen werden. Bis zum Freitag soll geklärt sein, an welchen Standorten
und in welchem Zeitraum die Unterbringung von Flüchtlingen realisiert werden kann.

Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Darüber hinaus gilt der Aufnahmestopp für die Bayernkaserne nach wie vor. Das haben mir in Gesprächen sowohl Ministerpräsident Horst Seehofer wie auch Sozialministerin Emilia Müller noch einmal versichert. Dieser Aufnahmestopp gilt so lange, bis wieder ein Regelbetrieb möglich ist und für Flüchtlinge menschenwürdige Verhältnisse herrschen.“

In seiner dreistündigen Sitzung berichtete der SAE über die bisherigen Aktivitäten. So hat die Stadt München der Regierung von Oberbayern bereits heute fünf Vollzeitmitarbeiter zur Beschleunigung der Prozesse zur Verfügung gestellt. Weitere 50 städtische Dienstkräfte haben sich bereit erklärt, in der Bayernkaserne zu helfen. Außerdem hat die Stadt München der Regierung von Oberbayern ihren Sprachmittler- und Dolmetscherpool zur Verfügung gestellt.

Darüber hinaus geht die Akquise von Gebäuden und Flächen schnell voran. Als mögliche Gebäude sollen in den nächsten Tagen das Olympiastadion als auch die Event Arena näher geprüft werden. Außerdem sollen die Bayerische Landesschule für Gehörlose sowie die Landwirtschaftsschule und der Siemens Sportpark inklusive der Doppelturnhalle sowie verschiedene Gewerbeobjekte auf eine mögliche Unterkunftsmöglichkeit für Flüchtlinge hin geprüft werden.

Als mögliche Standorte für die Aufstellung von Containern werden das Tollwood-Gelände im Olympiapark, Freiflächen an der Messe, das Areal am Kapuzinerhölzl und der Zschokkestraße sowie ein bis zwei Freibäder der Stadtwerke München auf ihre Eignung untersucht werden.

Das Gelände auf der Theresienwiese wird ebenfalls geprüft. Die Nutzung von Wiesnzelten kommt allerdings nicht in Frage.

Die Mindestanforderungen für eine menschenwürdige und hygienische Unterkunft sind nach 16 Tagen Oktoberfest nicht gegeben. Außerdem lassen sich die Zelte gar nicht oder nur schwer beheizen. Auch die Nutzung von normalen Zelten scheidet voraussichtlich aus. Stattdessen soll die Nutzung von Containern und Isolierhallen näher untersucht werden. „Meine Mindestanforderung für die nächsten Tage ist, dass niemand mehr im Freien schlafen muss“ , erklärte OB Reiter.

Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse wird am kommenden Montag erneut zu Beratungen zusammentreffen und weitere Maßnahmen beschließen