Kommendes Schuljahr: Nutzung von MS Teams wird weiter toleriert

Quelle München Tourismus/ Neues Rathaus und Frauenkirche ⁄ Foto Jörg Lutz

Zum Ende des Schuljahres hat das Referat für Bildung und Sport (RBS) die Münchner Schulen über mehrere anstehende IT-Themen informiert, damit diese bestmöglich für das neue Schuljahr vorbereitet sind. Dabei ging es um die nächsten Schritte beim beschleunigten WLAN-Ausbau, den Umgang mit den Leihgeräten für die Schüler*innen während der Ferien sowie ein Update der Lehrer*innen-Laptops. Zudem wird die Tolerierung der Nutzung von MS Teams an den Schulen verlängert.

Die aktuell hohen Fallzahlen und die direkten Rückmeldungen aus den Schulen machen klar, dass die Pandemie noch nicht überwunden ist und weiterhin für erhebliche Belastungen sorgt. Zudem ist nicht vorhersehbar, wie sich die Pandemie im Herbst und Winter entwickelt und welche Herausforderungen dies für den Unterricht an den Schulen mit sich bringt. Deswegen hat das RBS zusammen mit dem IT-Referat entschieden, dass MS Teams auch im kommenden Schuljahr allen öffentlichen Münchner Schulen im gewohnten Umfang zur Verfügung gestellt werden kann. Die Nutzung wird weiterhin toleriert, soweit in diesem Zeitraum keine abweichende Vorgabe der zuständigen datenschutzrechtlichen Aufsichtsbehörde ergeht.

Durch diese Entscheidung der beiden für die Bildungs-IT verantwortlichen Referate haben diejenigen Schulen, die MS Teams noch nutzen, mehr Zeit für die Umstellung auf das Videotool Visavid. Mit dieser Lösung hat der Freistaat Bayern ein bayernweit verfügbares Programm als Alternative zum Einsatz von MS Teams vorgestellt, dessen Nutzung auch von der Landeshauptstadt München empfohlen wird. Denn nach wie vor ist MS Teams aus datenschutzrechtlicher Sicht als kritisch zu bewerten und entgegen anders lautender Äußerungen liegt weiterhin kein entsprechendes Unbedenklichkeitsgutachten vor. In einigen Bundesländern darf die Software deswegen schon nicht mehr an Schulen eingesetzt werden.

Von dem Bayerischen Landesbeauftragten für Datenschutz ist bislang noch keine klare Entscheidung in Bezug auf den Einsatz an Bayerischen Schulen veröffentlicht worden. Die größten bayerischen Kommunen werden sich daher zeitnah in einem gemeinsamen Schreiben an den Freistaat wenden, um auf eine klare, zeitnahe Einschätzung des Landesdatenschutzbeauftragten hinzuwirken.
Parallel soll beim Staatsministerium für Unterricht und Kultus darauf gedrängt werden, einen verlässlichen Zeitplan für die Entwicklung der geplanten Funktionalitäten der BayernCloud Schule vorzulegen. Unter diesem Dach werden den bayerischen Schulen sukzessive speziell auf den schulischen Einsatz ausgerichtete Software-Angebote zur Verfügung gestellt – etwa ein gemeinsames Bearbeiten und Teilen von Dokumenten. Diese Funktionalitäten eignen sich nicht nur für die Durchführung von Distanz- und Wechselunterricht, sondern vor allem auch für zahlreiche Einsatzzwecke im Präsenzunterricht.

Bürgermeisterin Verena Dietl: „Nach intensiven Gesprächen mit den Schulfamilien habe ich mich stark für die Beibehaltung von MS Teams eingesetzt. Da der Freistaat versäumt hat, ein funktionsfähiges alternatives Sys- tem anzubieten, werden wir die etablierte Software für digitalen Unterricht nun auch im kommenden Schuljahr allen öffentlichen Münchner Schulen im gewohnten Umfang zur Verfügung stellen.“

Stadtschulrat Florian Kraus: „Unser zentrales Ziel ist nach wie vor, dass die Schulen mit Softwaretools ausgestattet werden, die sie bestmöglich im Unterricht unterstützen und die zugleich datenschutzrechtlich absolut unbedenklich sind. Da jedoch nicht abschätzbar ist, wie sich die pandemische Lage im Herbst und Winter entwickelt und da von Seiten des Freistaats nach wie vor keine klare Aussage getroffen wurde, haben wir uns entschlossen, den Schulen die Weiternutzung der etablierten Software zu ermöglichen.“