Geschichte des Kocherlballs
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts traf sich jeden Sonntag früh bei schönem Wetter das Hauspersonal am Chinesischen Turm zum Tanz: die Köchinnen. Hausdiener, Gärtner und Kindermädchen.
Ganz frühmorgens, weil sie später,wenn die Herrschaft aus der Kirche zurück war, wieder zum Dienst antreten mussten. Im Jahre 1904 wurde der Ball verboten. Der Grund: Die Kocherl und ihre Galane sollen es mit der Sittlichkeit nicht so genau genommen.
Anläßlich der 200-Jahr-Feier des Englischen Gartens wurde der Kocherlball auf Initiative des damaligen künstlerischen Leiters, Dr. Pankraz Freiherr von Freyberg, wieder ins Leben gerufen. Seitdem ist er zu einer echten Institution geworden. die nicht mehr wegzudenken ist aus dem Münchner Festkalender. Jedes Jahr am dritten Sonntag im Juli lassen das die Wirtinnen des Biergartens am Chinesischen Turm, Anneliese Haberl und Antje Schneider, beraten vom Städtischen Kulturreferat, die alte Tradition wieder aufleben.
Und so werden sich auch heuer tausende von feschen Burschen und sauberen Madln, Jüngere und Ältere in Dirndl und Lederhosen oder im Kochertgewand am Chinesischen Turm einfinden, um nach den Anweisungen der beiden Tanzmeister echte bayerische Volkstänze und die Münchner Francaise zu tanzen.