Klinikum Bogenhausen eröffnet neue Endoskopie

Prof. Dr. F. Joachim Meyer, Chefarzt für Pneumologie, und Prof. Dr. Wolfgang Schepp, Chefarzt für Gastroenterologie, (v.l.) freuen sich über die neuen Räumlichkeiten. (Bildnachweis: Klaus Krischock/Städtisches Klinikum München)
Prof. Dr. F. Joachim Meyer, Chefarzt für Pneumologie, und Prof. Dr. Wolfgang Schepp, Chefarzt für Gastroenterologie, (v.l.) freuen sich über die neuen Räumlichkeiten. (Bildnachweis: Klaus Krischock/Städtisches Klinikum München)

Neuer Gebäudetrakt bietet Patienten wie Mitarbeitern hervorragende räumliche,technische und apparative Bedingungen für anspruchsvolle endoskopische Eingriffe der Gastroenterologie und Pneumologie.

München, 29. Mai 2015. Nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit konnte jetzt die neue Endoskopie im Klinikum Bogenhausen in Betrieb genommen werden. Auf rund 1.100 Quadratmetern sind im Untergeschoss des Hauses insgesamt 21 Untersuchungsund
funktionsdiagnostische Räume für die Gastroenterologie und Pneumologie entstanden. Rund 17 Millionen Euro hat das Klinikum in den Komplettumbau und neue Geräte investiert.

Kurze Wege und angenehmes Ambiente

Durch die räumliche Konzentration können Befunde künftig schneller erhoben
werden, da die Wege der Patienten vom Empfang über die Behandlungsräume bis
zum Aufwachraum – ebenso wie die organisatorischen Abläufe – optimiert worden
sind. Durch die Bündelung von Endoskopie mit Ultraschall und Röntgen können alle
Untersuchungen, die für eine Therapieempfehlung nötig sind, schnell und ohne
Wartezeiten durchgeführt werden. Gleichzeitig können Mehrfachuntersuchungen so
weitgehend vermieden werden.

Ärzte und Pflegekräfte wurden bereits frühzeitig in die Planung einbezogen. Ihre
Ideen und Anregungen spiegeln sich in der Gestaltung der neuen Räume wider.
Diese bieten nicht nur optimale Arbeitsbedingungen, sondern vor allem auch mehr
Komfort für Patienten. Die Warte- und Ruhebereiche sind hell und freundlich
gestaltet. Besonderer Wert wurde auf einen konsequenten Schutz der Privatsphäre
gelegt und es wurde nach Kriterien gebaut, die einerseits eine bestmögliche
Patientensicherheit und andererseits optimale hygienische Bedingungen
gewährleisten.

Patientensicherheit auf hohem Niveau

So sind alle endoskopischen Arbeitsplätze mit Überwachungsmonitoren ausgestattet.
Diese kontrollieren die wichtigsten Vitalparameter der Patienten, wie etwa EKG,
Blutdruck, Puls, oder Sauerstoffsättigung im Blut, um Komplikationen bei sedierten
Patienten zu vermeiden. Die Daten werden permanent erfasst und automatisch in
das zentrale EDV-System des Klinikums übermittelt. Damit stehen sie auch den
Kollegen der Anästhesie im unmittelbar benachbarten Aufwachraum zur Verfügung.
Um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten, werden auch hier die
Vitalparameter der Patienten überwacht. Die Anbindung an das Krankenhaus-ITNetzwerk
verbessert darüber hinaus die Kommunikation untereinander: Da auch
Befunde sowie Bild- und Videodaten der Untersuchung in HD-Auflösung übertragen
werden, können beispielweise Zweitmeinungen anderer Fachdisziplinen deutlich
schneller eingeholt werden.

Grünes, indirektes LED-Licht liefert zudem die richtige Beleuchtung für die
endoskopischen Eingriffe. Es ist Teil eines speziellen Lichtkonzeptes und ermöglicht
detail- und kontrastreichere Darstellungen als bisher. Dank der schärferen Bilder
können nun auch Frühstadien von Karzinomen oder mikroskopisch kleine Vorstufen
von Tumoren sicher erkannt und direkt endoskopisch abgetragen werden. Nicht
zuletzt ist die indirekte Beleuchtung weniger anstrengend für die Augen, sodass Ärzte
und Pflegekräfte konzentrierter sehen können. Alle Geräte und die gesamte Technik
sind an der Decke montiert, um Stolperfallen durch herumliegende Kabel zu
vermeiden. Zugleich wird dadurch die Bodenreinigung nach jeder Untersuchung
erleichtert.

Strenge Hygienestandards und sichere Aufbereitung

Auch die Aufbereitung der Endoskope selbst sowie des Zubehörs erfolgt nach
strengsten Hygienevorgaben – direkt vor Ort und ausschließlich durch geschulte
Fachkräfte. Dabei stellen sechs hochmoderne Waschautomaten der neuesten
Generation zusätzlich eine konstant hohe Sauberkeit und Qualität sicher. Die
vollautomatischen Waschmaschinen sind als Durchreichegeräte in eine Wand
eingebaut, die zwei Bereiche baulich strikt voneinander trennt: Im unreinen Raum
werden die benutzten Geräte in die Waschmaschinen eingelegt; im reinen Raum
werden sie aufbereitet wieder entnommen und in elektronisch überwachten
Trockenschränken gelagert. So ist sichergestellt, dass nur Endoskope in kontrolliert
einwandfreiem Zustand zum Einsatz kommen.

Zur Reinigung wird Peressigsäure verwendet, die selbst kleinste Verschmutzungen
beseitigt und äußerst effektiv gegen bestimmte Erreger wirkt. Da sie keine Aldehyde
enthält, belastet sie auch die Umwelt deutlich weniger als früher verwendete Mittel

Umfassendes Spektrum endoskopischer Untersuchungen und Eingriffe

Im Klinikum Bogenhausen führt ein Team aus speziell ausgebildeten Ärzten und
Pflegekräften jedes Jahr rund 9.000 endoskopische, 13.000 sonographische und
4.000 funktionsdiagnostische Untersuchungen des Magen-Darm-Traktes sowie des
Gallenwegssystems und der Bauchspeicheldrüse durch. Hinzu kommen etwa 7.700
Lungenfunktionsprüfungen sowie Belastungsuntersuchungen mit Atemmessung,
medizinisch Spiroergometrien genannt, und circa 3.500 Bronchoskopien. Neben der
Sicherung von Diagnosen liegt ein Schwerpunkt des Hauses auf der
interventionellen, also der therapeutischen, Endoskopie. Denn viele Erkrankungen
können heute schonend für Patienten endoskopisch behandelt werden.

Des Weiteren ist die Endoskopie ein wichtiger Bestandteil des zertifizierten
onkologischen Zentrums am Klinikum Bogenhausen, das hoch spezialisiert ist auf die
Behandlung von Tumorerkrankungen, insbesondere des Verdauungstraktes und der
Lunge, und hierfür alle notwendigen operativen, medikamentösen, radiologischen
sowie strahlentherapeutischen Verfahren vorhält.