Der Babyboom im Tierpark geht in die nächste Runde: Bei den Königspinguinen in der Polarwelt ist ein Küken geschlüpft. Es ist seit 2014 das erste Mal, dass es wieder Nachwuchs bei den größten Pinguinen in Hellabrunn gibt.
Auch wenn sich das kleine Königspinguin-Küken noch nicht so oft zeigt, hören kann man es auf jeden Fall – denn das helle Pfeifen, ein ganz anderer Laut als erwachsene Pinguine von sich geben, ist auch vor der Anlage deutlich hörbar. Wer noch etwas Geduld mitbringt, der kann sogar einen Blick auf den kleinen, grau-braunen Nachwuchs erhaschen. Seit das Jungtier Mitte September geschlüpft ist, verbringt es die meiste Zeit versteckt bei Mama oder Papa unter der Bauchfalte – schließlich ist es dort warm und sicher.
Königspinguine tragen sowohl das Ei als auch ihre Jungtiere auf dem Fußrücken unter einer
Bauchfalte, damit der Nachwuchs rundum geschützt ist. Dabei wechseln sich die Eltern beim
Brüten und der Betreuung des Kükens ab – während sich das eine Elternteil um den Nachwuchs sorgt, kümmert sich das andere um die Nahrung.
Es dauerte exakt 54 Tage, bis das jüngste Familienmitglied der Hellabrunner Königspinguine
geschlüpft war. „In den ersten vier bis fünf Tagen war das Kleine kaum zu sehen.“, so
Bereichsleiterin Anja Waldinger und weiter „Inzwischen kann man aber schon gut beobachten,wie die Eltern ihr Jungtier füttern und das Küken erste Gehversuche unternimmt.“ Zu Essen bekommt das kleine Küken in den ersten Wochen und Monaten von den Eltern vorverdauten Fisch. Mit etwas Glück können die Besucher sogar dabei sein, wenn das Küken von Mama zu Papa wechselt oder umgekehrt.
Es dauert etwa 30 bis 40 Tage, bis der kleine Pinguin auch außerhalb der elterlichen Bauchfalte eigenständig seine Körpertemperatur regulieren kann und ein dichtes, wärmendes Daunenkleid trägt. Den Nachwuchs kann man dann etwa zehn Monate lang an seinem braungrauen Daunenschutz erkennen, bevor der Wechsel zum Erwachsenengefieder und damit auch die Loslösung von den Eltern erfolgt. Ob es sich bei dem kleinen Küken um ein Männchen oder Weibchen handelt, lässt sich erst in mehreren Monaten feststellen – „bis dahin überlassen wir das Großziehen erst einmal ganz den Eltern“, so Anja Waldinger.Der Königspinguin zählt, gemeinsam mit dem Kaiserpinguin, zu den bekanntesten der 17
existierenden Pinguinarten. Die beiden Arten gehören der Gattung der Großpinguine an.
Königspinguine sind in freier Wildbahn auf einigen der Antarktis vorgelagerten Inseln zu finden.
Im Tierpark Hellabrunn leben verschiedene Pinguinarten: Eselspinguine, Königspinguine und Felsenpinguine teilen sich die 2013 renovierte Anlage in der Polarwelt. Diese verfügt über eine Eismaschine und eine knapp 50 Meter lange Schwimmstrecke. Die stark gefährdeten Humboldt-Pinguine bewohnen seit 2011 eine eigene Anlage.