Drei Jahre nach der Dreifachkatastrophe von Fukushima aus Erdbeben, Tsunami und Reaktorunglück unterstützt das Rote Kreuz noch immer viele Menschen bei der Rückkehr in ein normales Leben. Dabei geht es insbesondere um psychosoziale Unterstützung sowie Gesundheitsförderung. Weiterer Schwerpunkt ist die Verbesserung der Vorsorge. Fukushima macht deutlich, dass auch hochentwickelte Gesellschaften in die Situation kommen können, auf Hilfe angewiesen zu sein. Vorsorge ist daher immens wichtig, sagt Christof Johnen, Leiter der Internationalen Zusammenarbeit beim DRK.
Mehr als 30 Millionen Euro, die von Firmen und Privatpersonen gespendet wurden, konnte das Deutsche Rote Kreuz an die japanische Schwestergesellschaft weitergeben. Es wurden damit unter anderem Notunterkünfte errichtet und ausgestattet, Impfprogramme für die Bewohner organisiert und Schulmaterial bereitgestellt. Noch immer haben nicht alle Betroffenen eine dauerhafte Bleibe gefunden.
Wenn 400.000 Menschen auf einen Schlag obdachlos werden, bedeutet das eine enorme Herausforderung für jede Gesellschaft. Egal ob reich oder arm. Vor allem, wenn die Betroffenen über lange Zeit betreut werden müssen, sagt Johnen. Wenn vorher entsprechende Vorsorge getroffen wird, etwa die Schulung der Bevölkerung für den Katastrophenfall, dann wird das im akuten Fall extrem hilfreich sein. Auch in Deutschland ist Vorsorge wichtig, denn auch wir sind vor Katastrophen nicht gefeit.
Zugleich würdigt Johnen die Hilfsbereitschaft für die Betroffenen in Japan: Die Spendenbereitschaft in der deutschen Bevölkerung war immens. Unternehmen, Schulen, Kindergärten, Bürger so viele Menschen haben geholfen, das war wirklich beeindruckend. Zugleich hat unsere japanische Schwestergesellschaft großartige Arbeit geleistet. Das Japanische Rote Kreuz spielte eine Schlüsselrolle beim Wiederaufbau von Krankenhäusern, Kliniken, Kindergärten und anderen Einrichtungen.
Am 11. März 2011 kam es in Fukushima in Japan zu einem Erdbeben der Stärke 9 und nachfolgendem Tsunami mit gewaltiger Zerstörungskraft. Im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi entstanden große Schäden. 16.000 Menschen wurden getötet, 400.000 Menschen verloren ihr Zuhause.