Internetbetrug mittels Ausspähen von Daten in drei Fällen – Stadtgebiet München

Zwischen dem 13.07.2023 und 01.08.2023 kam es im Raum München zu bislang drei Fällen des Internetbetrugs mittels dem Einsatz von Malware.

Fall 1:
Am Donnerstag, 13.07.2023, stellte ein 59-Jähriger mit Wohnsitz in München auf seinem Mobiltelefon eine widerrechtliche Abbuchung von seinem Online-Banking-Bankkonto in Höhe von mehreren tausend Euro fest. Der 59-Jährige versuchte daraufhin seine Banking-App zu öffnen. Diese zeigte jedoch an, dass die App „gewartet“ wird. Als der 59-Jährige die App-Übersicht öffnete, fiel diesem auf, dass sich im Hintergrund immer ein schwarzes Fenster schloss. Er vermutete daher Schadsoftware auf seinem Mobiltelefon und informierte die Polizei.

Die darauffolgenden Ermittlungen des K 122 ergaben, dass der 59-Jährige die App „PDF AI“ auf dem Smartphone hatte. Die App tarnte sich als PDF-Scanner, wird inzwischen als Schadsoftware erkannt und nicht mehr im App-Store angeboten. Die App verhinderte zum einen das ordnungsgemäße Ausschalten des Gerätes, sowie auch die Nutzung der Online-Banking-App. Auffällig ist, dass die App sehr viel Akku-Kapazität verbraucht.

Fall 2:
Im Zeitraum von Freitag, 21.07.2023, bis Dienstag, 25.07.2023, spielte eine 55-Jährige mit Wohnsitz in München auf ihrem Mobiltelefon ein Spiel. Über einen Werbebanner, das sie vermutliche antippte, wurde die Malware auf dem Mobiltelefon installiert. Zunächst wurde eine PDF-Scanner-App installiert. Daraufhin wurden im Hintergrund weitere Apps (darunter „PDF AI“) nachgeladen und ebenfalls installiert.

Nun hatten die bislang unbekannten Täter Zugriff auf das Mobiltelefon der 55-Jährigen. Über die Banking-App eröffneten die unbekannten Täter ein neues Girokonto auf den Namen der 55-Jährigen, von welchem daraufhin mehrere zehntausend Euro an eine andere Person überwiesen wurden. Das Mobiltelefon ließ sich nicht mehr ausschalten und beendete automatisch die App „Einstellungen“, wenn man den Geräteschutz einschalten wollte.

Die Überweisungen konnten durch die Bank der 55-Jährigen gestoppt werden.

Fall 3:
Im Zeitraum von Sonntag, 30.07.2023, bis Dienstag, 01.08.2023, installierten bislang unbekannte Täter auf einem Mobiltelefon einer 53-Jährigen mit Wohnsitz in München auf unbekannte Art und Weise die oben genannte App „PDF AI“. Seitdem die App auf dem Handy installiert ist, kann diese ihr Handy nicht mehr ausschalten, zurücksetzen oder ähnliches. Aktuell ist über einen entstandenen Vermögensschaden nichts bekannt.

Die weiteren Ermittlungen hat in allen Fällen das Kommissariat 122 (Cybercrime) der Kriminalpolizei München übernommen.

In diesem Zusammenhang empfiehlt die Polizei München Folgendes:

  • Laden Sie nur Apps von Herausgebern herunter, die Sie kennen.
  • Prüfen Sie kritisch, ob es sich um die originale und legitime Anwendung handelt.
  • Gleichen Sie den Namen des Herausgebers, das Logo und das Veröffentlichungsdatum der App im „Play Store“ ab.
  • Da auch gute Bewertungen gefälscht werden können, recherchieren Sie die Erfahrungen anderer Nutzer!
  • Im Zweifelsfall: Kontrollieren Sie das eigene Bankkonto in der Folge auf Unregelmäßigkeiten, am besten über ein Zweitgerät (z.B. Tablet, PC)