Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen!

Internationaler Tag gegen Gewalt an FrauenLandrat sendet mit Fahnenaktion starkes Signal an die Öffentlichkeit
Mit dem Hissen der Fahne „Nein zu Gewalt an Frauen“ an der Außenfassade des Landratsamtes München hat Landrat Christoph Göbel am Donnerstag ein starkes Signal an die Öffentlichkeit gesendet.
Er sei froh, so Göbel, einmal nicht aus eigener Erfahrung berichten zu können.
„Gewalttaten an Frauen, Kindern und Jungen kommen leider noch immer in allen Altersgruppen und sozialen Schichten – auch in gutsituierten Familien – vor“, bedauerte der Landrat. Umso wichtiger sei es, dass es Hilfsstellen gibt, an die sich die Opfer wenden können, betonte er und verwies unter anderen auf die Fachberatungsstelle für Opfer häuslicher Gewalt, der Interventionsstelle des Landkreises München, kurz „ILM“ genannt.

Zahlen der „ILM“ sprechen eine eindeutige Sprache

Seit April 2012 berät die Fachstelle Opfer von Gewalttaten und hat bisher annähernd 450 Klientinnen begleitet. Im Jahr 2014 nahmen bisher über 180 Klientinnen das Beratungsangebot in knapp 900 Beratungsstunden bei fast 1000 Einzelkontakten an. Über 95 Prozent der Hilfesuchenden waren Frauen, über 70 Prozent von ihnen haben ein oder mehrere Kinder.

Fast jede vierte Frau wird irgendwann einmal Opfer von Stalking – auch eine Form von Gewalt. 42 Prozent der Frauen müssen psychische Gewalt erleben und nur 20 Prozent nutzen bestehende Beratungseinrichtungen – viele schämen sich ihrer Erfahrung.
„Diese traurigen Zahlen haben dazu geführt, dass im Landkreis München demnächst ein Frauenhaus entsteht“, so der Landrat vor dem Publikum.

Kreisrätin Hannelore Gabor, die ehemalige Kreisrätin Waltraud Rensch sowie zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Landratsamt waren gekommen, um zur Bewusstseinsbildung sowie der Enttabuisierung dieser Thematik beizutragen.

Weltweit wehen die Fahnen am internationalen Gedenktag
Der Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ am 25. November geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal in der Dominikanischen Republik. Wegen ihres politischen Widerstands gegen den Diktator Trujillo wurden sie am 25. November 1960 vom Geheimdienst nach vorangegangener Folter getötet.

Seit dem 25.11.2001 lässt Terre des Femmes gemeinsam mit unzähligen Unterstützerinnen die Fahnen wehen. In allen Teilen Deutschlands und in den unterschiedlichsten Ecken der Welt werden alljährlich Fahnen und Banner mit der Aufschrift „frei leben – ohne Gewalt“ gehisst.

Landkreis München
Die Fahne am Eingang des Landratsamtes bleibt nun im Rahmen der Münchner Aktionswochen gegen Gewalt an Frauen, Mädchen und Jungen, die noch bis zum 27.November 2014 andauern, einige Tage hängen.