In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956–1976 im Haus der Kunst bis 10. März 2024

Haus der Kunst, 2023 Foto: Maximilian Geuter

Nach drei Jahren der Recherche und Entwicklung präsentiert das Haus der Kunst eine wegweisende Ausstellung als Teil seiner fortlaufenden Neubewertung bislang übersehener Geschichten.

In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 19561976 eröffnet am 8. September 23 und wird bis 10. März 24 zu sehen sein. Die Ausstellung zeigt Werke dreier Generationen von Künstlerinnen aus Asien, Europa sowie Nord- und Südamerika und definiert den etablierten künstlerischen Kanon neu, indem sie die entscheidende Rolle von Frauen bei der Entwicklung immersiver Kunst herausstellt, die einen nachhaltigen Einfluss auf die Bildende Kunst ausgeübt haben.


In anderen Räumen. Environments von Künstler*innen 1956-1976
Tsuruko Yamazaki: 赤(蚊帳状立体作品)
(Red (Shape of Mosquito Net)), 1956
Installationsansicht
Haus der Kunst, 2023
Foto: Agostino Osio

Die Ausstellung zeigt Werke dreier Generationen von Künstlerinnen aus Asien, Europa sowie Nord- und Südamerika und definiert den etablierten künstlerischen Kanon neu, indem sie die entscheidende Rolle von Frauen bei der Entwicklung immersiver Kunst herausstellt, die einen nachhaltigen Einfluss auf die Bildende Kunst ausgeübt haben.

Die Ausstellung umfasst maßstabsgetreue Rekonstruktionen und die Dokumentation von zwölf Schlüsselwerken der Künstlerinnen Judy Chicago (geb. 1939), Lygia Clark (1920–1988), Laura Grisi (1939–2017), Aleksandra Kasuba (1923–2019), Lea Lublin (1929–1999), Marta Minujín (geb. 1943), Tania Mouraud (geb. 1942), Maria Nordman (geb. 1943), Nanda Vigo (1936–2020), Faith Wilding (geb. 1943) and Tsuruko Yamazaki (1925–2019).

An der Schnittstelle von Kunst, Architektur und Design angesiedelt, wurde der Begriff „Environments“ 1949 vom Künstler und Begründer des Spatialismus Lucio Fontana geprägt, um eine neue Art von Kunstwerken zu bezeichnen, die das Publikum aktiv miteinbezieht. Im Laufe der Zeit wurden Environments zu einem wichtigen Bestandteil der internationalen Kunstwelt, wobei sich das historische Narrativ fast ausschließlich auf die Werke männlicher Künstler konzentriert.

Andrea Lissoni, Künstlerischer Direktor, Haus der Kunst: „Angesichts des experimentellen Charakters von Environments – die meisten von ihnen wurden unmittelbar nach ihrer Ausstellung zerstört – ist ihre Kunstgeschichtsschreibung von einem Gefühl des Verlusts geprägt. Somit ist die Auslöschung des maßgeblichen Beitrags von Frauen ein doppelter Verlust. Die möglichst originalgetreue Rekonstruktion der historischen und noch zu historisierenden Environments soll die Kluft zwischen damals und heute überbrücken und die Werke von Künstlerinnen in den Vordergrund rücken.”

In anderen Räumen ist die erste Ausstellung ihrer Art, in der diese immersiven Werke nach einem dreijährigen Forschungsprozesses akribisch rekonstruiert werden. Unterstützt wurde der Prozess von Restaurator*innen und Forscher*innen, die sich intensiv mit Archivmaterial wie Fotografien, Architekturplänen, Rezensionen, Materiallisten und Rechnungen von Lieferant*innen auseinandergesetzt haben. Die Ausstellung umfasst Werke bis 1976, dem Jahr der ersten historischen Aufarbeitung dieser experimentellen Arbeiten in der von Germano Celant kuratierten Ausstellung „Ambiente/Artedal Futurismo alla Body Art“ im Rahmen der 37. Biennale von Venedig.

Ausstellungszeitraum

8.9.23–10.3.24

Veranstaltungen

another space. Performativer Audiowalk mit schubert-stegemann in der Ausstellung „In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956–1976“