Der Hellabrunner Elefantenbulle Gajendra ist seit Mittwochmorgen endlich wieder in München. Nachdem er zunächst zwei Jahre im Zoo Leipzig und anschließend vier Jahre im Tierpark Hagenbeck lebte, ist er nun in seine Heimat Hellabrunn zurückgekehrt. Den nächtlichen Transport im Spezialcontainer von Hamburg nach München hat der stattliche Bulle gut überstanden.
Gajendra kennt den Tierpark Hellabrunn, seit er 1994 als kleiner Elefant aus einem indischen Arbeitselefantenlager nach München kam. Hier ist er großgeworden und hat sich von einem anfangs schwächelnden Jungtier zu einem kräftigen, etwa fünf Tonnen schweren Elefantenbullen entwickelt. Und er kennt „seine“ Elefantendamen Steffi, Panang, Temi und Mangala, mit zweien von ihnen hat er bereits Nachwuchs gezeugt. Neu für Gajendra sind hingegen das großzügige, neu gestaltete Elefantenhaus und die Bullen-Außenanlage.
Denn Gajendra verließ Hellabrunn am 8. Januar 2011 im Zuge der Renovierungsarbeiten am baufällig gewordenen alten Elefantenhaus. Die provisorische Unterkunft im Tierpark war aufgrund der baulichen Gegebenheiten lediglich für die Elefantenkühe geeignet. Nachdem der Elefantenbulle zunächst nach Leipzig gezogen war, lebte er seit April 2013 im Hamburger Tierpark Hagenbeck. Dort hat er in der Zeit von 2013 bis heute mehrere Jungtiere gezeugt, darunter die bereits geborenen Jungtiere Anjuli und Kanja.
Am heutigen Mittwochmorgen war es dann endlich soweit: Nach sechsjähriger Abwesenheit verlässt Gajendra um 7:30 Uhr den Transportcontainer am Hellabrunner Elefantenhaus und steht in seinem neuen, alten Zuhause. „Wir waren alle sehr gespannt, wie Gajendra auf das neue Elefantenhaus reagieren wird“ erzählt die zuständige Kuratorin Beatrix Köhler und fügt hinzu: „Gajendra war sehr entspannt, umgänglich und schien sich gleich wieder zu Hause zu fühlen. Natürlich gibt es für ihn auch einiges Neues zu entdecken, wie beispielsweise die neugestalteten Außenanlagen und die neuen Badebecken. Elefanten haben ein extrem gutes Gedächtnis, sodass Gajendra die anderen Elefanten und auch die Tierpfleger noch kennt und sich schnell an das neue Haus gewöhnen wird.“
Auch Bürgermeisterin Christine Strobl, Aufsichtsratsvorsitzende der Münchener Tierpark Hellabrunn AG ist erfreut über die Rückkehr des Elefantenbullen: „Schön, dass die Hellabrunner Elefantenherde nun wieder komplett ist und auch Gajendra in den Genuss des neuen und großzügigen Elefantenhauses kommt.“
Tierpark-Direktor Rasem Baban, der ebenfalls vor Ort war, als Gajendra in Hellabrunn ankam, sagte am Morgen: „Wir freuen uns über die Rückkehr von Gajendra und dass alles so gut geklappt hat. Ein besonderer Dank gilt dem Team vom Tierpark Hagenbeck, das Gajendra wunderbar auf seine Reise vorbereitet hat. Natürlich bedanken wir uns auch beim Zoo Leipzig, der Gajendra 2011 so kurzfristig und unkompliziert ein temporäres Zuhause gegeben hat“, so Baban weiter.
Heute bleibt das Elefantenhaus für die Besucher geschlossen, damit die Elefanten sich in Ruhe begrüßen können. Ab Donnerstag wird Gajendra dann in seiner Box bzw. auf der Bullen-Außenanlage zu sehen sein.
Im Hellabrunner Elefantenhaus wohnen derzeit:
Gajendra
Geboren 1993 in Indien
In Hellabrunn seit Dezember 1994 bis Januar 2011, seit März 2017 wieder zu Hause.
Der Hellabrunner Elefantenbulle hat bereits mit Panang und Temi Nachwuchs gezeugt. Er ist der Vater von Ludwig, der im Mai 2011 in Hellabrunn zur Welt kam und inzwischen in Heidelberg lebt.
Steffi
Geboren 1966 in Indien
In Hellabrunn seit: 1968
Die Ranghöchste der Elefantenherde ist an ihrem schlanken, langen Rüssel gut zu erkennen. Der Rüssel ist zum Teil gelähmt. Steffi kommt trotz der Lähmung prima damit klar.
Panang
Geboren am 13.02.1989 im Zoo Zürich
In Hellabrunn seit: 1995
Panang ist eine recht kleine und temperamentvolle Elefantenkuh. Ihre Erkennungsmerkmale sind die flatternden Ohren und die glatte Haut ihres Rüssels.
Mangala
Geboren 1993 in Indien
In Hellabrunn seit: Dezember 1994
Mangala, die zweitjüngste Elefantenkuh in Hellabrunn, ist sehr fürsorglich. Ihr Lieblingsspielzeug ist ein LKW-Reifen.
Temi
Geboren am 02.11.2001 im Tierpark Berlin
In Hellabrunn seit: 2006
Der Name Temi stammt aus dem Burmesischen und bedeutet Tochter. Die jüngste Elefantenkuh Hellabrunns ist sehr selbstbewusst.