Green City fordert Tempo 30 für mehr Sicherheit im Straßenverkehr

Quell:Green City e.V.
Quell:Green City e.V.

Wie kann München die Sicherheit seiner RadfahrerInnen und FußgängerInnen erhöhen? Eine schnelle und preiswertere Alternative zur oft langwierigen Planung und Umsetzung neuer Radwege und Fußgängerzonen sind Temporeduzierungen. Die Umweltorganisation Green City e.V. ruft deshalb die Stadtverwaltung auf, systematisch zu prüfen, wo sie die Geschwindigkeit von 50 auf 30 Kilometer pro Stunde in Münchens Straßen senken könnte. Das Ziel der Umweltschützer: Mehr Sicherheit im Straßenverkehr, vor allem für ältere Menschen und Kinder. Hackerbrücke, Münchner Innenstadt: Während der Wiesn herrschte dort in vergangenen Jahren Tempo 30, um die Sicherheit der vielen VerkehrsteilnehmerInnen von Auswärts zu gewährleisten.

Den Rest des Jahres dient die Hackerbrücke Münchens RadfahrerInnen als schnelle Nord-Süd-Querung und FußgängerInnen als angenehme Alternative zur lauten und abgasverschmutzten Paul-Heyse-Unterführung. Nur, dass dann statt Tempo 30 Tempo 50 herrscht. Julia Fröbel, Mobilitätsexpertin bei Green City berichtet: „Wir haben in den letzten Wochen Straßen gesammelt, auf denen sich BürgerInnen eine Reduzierung auf Tempo 30 wünschen.

Die Hackerbrücke steht bei vielen ganz oben auf der Liste. Autofahrer haben dort keine Chance, mit ausreichend Sicherheitsabstand Fahrräder zu überholen. Ein Tempolimit würde die Lage beruhigen, weil es die Geschwindigkeiten beider Verkehrsarten aneinander anpasst und dies nach unserer Erfahrung zu weniger gefährlichen
Situationen führt. Außerdem hätten FußgängerInnen es deutlich leichter, wenn Sie vor oder nach der Brücke die Straße überqueren – was heute leider schon viel zu oft unter waghalsigen Bedingungen passiert.“

Aus diesem Grund fordert Green City die Stadtverwaltung auf, an der Hackerbrücke und in den anderen von BürgerInnen vorgeschlagenen Straßen testweise für ein halbes Jahr die Geschwindigkeit auf 30 Stunden pro Kilometer zu reduzieren und die Auswirkungen wissenschaftlich auszuwerten.

Befragungen von AnwohnerInnen und VerkehrsteilnehmerInnen sollten ebenfalls in die Evaluation einfließen. Wenn sich das Tempolimit bewährt, soll es bestehen bleiben und dauerhaft für mehr Verkehrssicherheit sorgen. Eine Parallele zieht Green City damit zu anderen aktuellen Verkehrsprojekten der Stadtverwaltung: Zurzeit überprüft sie nach und nach in allen Einbahnstraßen, ob sie diese für den gegenläufigen Radverkehr freigeben kann und erlaubt seit mehreren Monaten testweise nachts Radfahren in der Fußgängerzone.

Green City wünscht sich auch bei Tempo 30 ähnlichen Mut und Fortschrittsgeist der Münchner VerkehrsplanerInnen. Denn dass sich in München viele Menschen flächendeckend Tempo 30 wünschen, hat Green City letztes Jahr mit der Teilnahme
an einer Europäischen Bürgerinitiative gezeigt. In keiner anderen deutschen Stadt wurden so viele Stimmen pro Tempolimit gesammelt wie in München. Mehr Informationen dazu gibt es auf www.greencity.de.