Herr Polizeipräsident Thomas Hampel stellte am Donnerstag, 27.05.2021 um 11.30 Uhr im Rahmen einer Pressekonferenz das Lagebild des Polizeipräsidiums München zur Thematik „Gewalt gegen Polizeibeamte“ für das Jahr 2020 vor.
Im Berichtszeitraum stiegen im Bereich des Polizeipräsidiums München die Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte auf 1.476 bzw. 4,8% an (2019: 1.409, 2018: 1.333 Fälle). Die Zahl der Fälle entspricht 17,2% aller in diesem Zusammenhang in Bayern gemeldeter Fälle.
Der Großteil der erfassten Fälle setzt sich aus den Delikten Beleidigung (38,8%, entspricht +9,6%), des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte (28,5 %, entspricht -6%) und des Widerstandes gegen Polizeivollzugsbeamte (22,3%, entspricht +21,4%) zusammen.
Insgesamt wurden 463 (2019: 488) Polizeibeamte verletzt. Die Taten ereigneten sich vor allem im Bereich von öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen bei Einsatzlagen des täglichen Wach- und Streifendienstes.
Insgesamt wurden 1.318 Tatverdächtige zu diesen Straftaten ermittelt, wovon 78,3% erwachsen, 83,5% männlich, 60% deutsch und 88,8% polizeibekannt waren. 56,1% standen bei der Tat unter Alkoholeinfluss. Im Vergleich mit der Alkoholisierungsquote der Tatverdächtigen der Gesamtkriminalität (13,4 %) sowie der Tatverdächtigen im Bereich der Gewaltkriminalität (32,2 %) lässt sich erkennen, dass dieser Wert im Bereich Gewalt gegen Polizeibeamte deutlich höher ausfällt.
Aktuelle Fälle von Angriffen auf Polizeibeamte, wie z. B. der Vorfall im Englischen Garten am 08.05.21, bei welchem Einsatzkräfte durch Unbeteiligte unvermittelt durch Flaschenwürfe angegriffen wurden (siehe Medieninformation 682. vom 09.05.2021) sowie ein tätlicher Angriff auf einen uniformierten Polizeibeamten am Hauptbahnhof (siehe Medieninformation 732. vom 17.05.2021) zeigen, dass Polizeibeamte sowohl im täglichen Dienst als auch auf ihrem Weg zur Arbeit Opfer von Gewalt werden können.