Geothermieanlage Schäftlarnstraße

SWM bauen Energie-Standort HKW Süd aus Das nächste Projekt der SWM Fernwärme-Vision 2040 steht zur Realisierung an: die Geothermieanlage auf dem Gelände des Heizkraftwerks Süd an der Schäftlarnstraße.
Die ersten vorbereitenden Maßnahmen werden noch im Sommer starten. Über den aktuellen Stand der Planungen und die weiteren Ausbaupläne für den Standort haben die
SWM am Dienstagabend im Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching informiert.

Zunächst muss das Baufeld für die Geothermie-Anlage freigemacht und die alten, für den Kraftwerksbetrieb nicht mehr benötigten Öltanks rückgebaut werden. Die ersten Vorarbeiten hierzu werden in Kürze beginnen, der Abriss der Tanks selbst im Frühjahr 2017. Anschließend wird ab Herbst 2017 der Bohrplatz vorbereitet, damit Anfang 2018 die Bohrungen starten können.

Vorgesehen sind vier Bohrungen („Doppeldublette“, 2 Förderund 2 Injektionsbohrungen). Diese werden alle von einem Sammelbohrplatz aus abgeteuft und eine Länge zwischen
3.700 und 4.300 Metern haben. Die erwartete Thermalwassertemperatur liegt bei rund 95 Grad Celsius. Bis zu 30 Megawatt können in die Netze Innenstadt, Sendling und Perlach
eingespeist werden. Im Jahr 2019 soll die Anlage in Betrieb gehen.

Für die Einbindung der Wärme in die Fernwärmenetze wird auf dem Gelände ein kleines neues Gebäude errichtet, in dem Wärmetauscher und Pumpen untergebracht werden.Das Thermalwasser wird aus den Förderbohrungen über Leitungen zum Wärmetauscher geführt, gibt hier einen Teil seiner Wärme an die Fernwärmenetze ab und wird dann völlig
unbehandelt über die Injektionsbohrungen wieder dem natürlichen Kreislauf zugeführt.

Im Zuge des Ausbaus des Energie-Standorts HKW Süd werden die SWM hier zudem einen Wärmespeicher errichten.Damit kann die Geothermie noch besser ausgenutzt und die Fahrweise des Energieerzeugungs-Anlagenparks flexibilisiert werden. Die genaue Größe und die Leistung des Speichers stehen noch nicht fest.

Darüber hinaus werden die SWM im Gebäude des Heizkraftwerks eine Fernkälteanlage installieren,die ihre Energie u.a. aus dem Werkkanal bezieht, um zunächst das Gebiet der Großmarkthallen mit effizient und umweltschonend erzeugter Fernkälte zu versorgen.

SWM Fernwärme-Vision 2040 Die SWM setzen die Energiewende ganzheitlich um. Im
Rahmen ihrer Ausbauoffensive Erneuerbare Energien forcieren sie die erneuerbare Energienutzung im Strom- wie auch im Wärmebereich. Denn nur wenn Strom und Wärme regenerativ erzeugt werden, kann die Energiewende gelingen. Ihr Ziel bei der Fernwärme: Bis 2040 soll München die erste deutsche Großstadt werden, in der Fernwärme zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Den wesentlichen Beitrag für die Ökowärme wird Geothermie liefern. Die Geothermieanlage in der Schäftlarnstraße ist nach der Anlage in Freiham das zweite Projekt, das sie im Rahmen ihrer Fernwärme-Vision realisieren. Weitere werden folgen.