Lastenräder sind aus dem städtischen Alltag nicht mehr wegzudenken. Auf dem Land bzw. in Kleinstädten sind sie hingegen (noch) kaum zu finden. Kritiker:innen verspotten sie deshalb manchmal als Statussymbol für urbane Gutverdienende. Dabei spielen sie gerade auf dem Land ihre Stärken erst richtig aus, wie Thomas Geisler, Redakteur beim pressedienst-fahrrad, mit seiner Familie selbst erfuhr.
„Ich kann euch mitnehmen, wenn du kein Auto hast. Du musst nicht mit dem Fahrrad fahren.“ Der Fußballtrainer meiner Töchter schaut mich mit Erstaunen und etwas Verwirrung an. Dabei habe ich ihm lediglich mitgeteilt, dass ich mit meinen Kindern zum F-Jugend-Turnier am Wochenende mit dem Fahrrad anreisen werde. Seine Reaktion bringt mich zum Lächeln, da ich sie in letzter Zeit öfter erlebe. In der ländlichen Region, in der ich lebe, können sich viele Menschen nicht vorstellen, das Rad im Alltag zu nutzen. Vor zwei Jahren sind wir nach ein paar Jahren in München und Göttingen in die nördliche Oberpfalz gezogen. Während es in den Großstädten mittlerweile zur Normalität gehört, Alltagswege mit Kindern auf einem Lastenrad zu absolvieren, ist das hier noch eine Seltenheit. Mit meinem Lastenfahrrad „Multitinker“ von Riese & Müller gelte ich als Exot.