FW-M: Rückblick auf das Jahr 2020

2020 war nicht nur für die Münchner Bürgerinnen und Bürger, sondern  auch für die Feuerwehr ein ganz besonderes Jahr.

Die Stärken der Münchner Feuerwehr – in der Krise zu improvisieren und  gemeinsam neue Lösungen zu finden – waren sowohl auf dem Höhepunkt
der Corona-Pandemie als auch im Alltag immer wieder gefordert.

Quelle:Foto der Branddirektion

Dabei wirkte sich die Corona-Krise auf die Gesamtzahl der Einsätze aus: 2020 wurde die Feuerwehr nur zu 80.678 Einsätzen alarmiert, im Vergleich
zu 88.382 im Jahr 2019.

 

Allein während des ersten Lockdowns ging die Anzahl der Brandeinsätze um 15,3% zurück. Die Einsätze in der technischen Hilfeleistung
reduzierten sich in dieser Zeit fast um die Hälfte (46%). Der Rückgang beruht fast ausschließlich auf der eingeschränkten Mobilität der
Münchnerinnen und Münchner während des ersten Lockdowns vom 21. März 2020 bis 31. Mai 2020.

Auch die Zahl der Veranstaltungen und damit der Brandsicherheitswachen verzeichnete einen dramatischen Rückgang: 2019 wurden noch 3.610
Veranstaltungen mit einer Brandsicherheitswache besetzt. 2020 waren es wegen der Corona-Einschränkungen nur noch 1.294, also fast zwei Drittel
(64,2 %) weniger.

Dennoch gab es natürlich auch 2020 wieder eine Vielzahl von Herausforderungen, die die Feuerwehr München dank ihrer
herausragenden Expertise und Ausrüstung mit Bravour meisterte.

 

Quelle:Foto der Branddirektion

Dabei ragt vor allem ein Großeinsatz hervor, bei dem stadtübergreifend dutzende Hilfsorganisationen und Verwaltungsapparate von Deutscher
Bahn bis Bundespolizei unter der Federführung der Berufsfeuerwehr kooperierten:

 

An der Baustelle für die zweite Stammstrecke auf Höhe der Laimer Unterführung wurden Ende April zwei vermeintliche Fliegerbomben aus
dem zweiten Weltkrieg gefunden. Noch während des ersten Lockdowns und unter erschwerten Corona-Bedingungen wurde die Entschärfung
dieser vermeintlichen Blindgänger koordiniert und sogar die Olympiahalle als Ausweichquartier für Anwohner vorbereitet. Glücklicherweise
entpuppten sich die beiden verdächtigen Metallgegenstände bei der Freilegung als harmlose Eisenrohre.

Am 3. August war eine massive schwarze Rauchwolke weithin über der Stadt zu sehen. Die ehemalige Gehörlosenschule in Laim stand in
Flammen. Etwa 100 Kräfte der Feuerwehr waren in dem inzwischen leerstehenden Gebäude im Einsatz und wurden durch den Dauerregen
stark behindert. Sie suchten bis tief in die Nacht nach versteckten Glutnestern. Wegen der enormen Rauchentwicklung wurde hier sogar die
Katwarn-App ausgelöst, um alle umliegenden Bewohner adäquat zu warnen.

Am 21. Oktober erschütterte ein umstürzender Kran die Gegend rund um den Arabellapark. Eigentlich sollte er vom Dach eines mehrstöckigen
Gebäudes abgebaut werden. Dabei kippte der Kranausleger um, so dass er auf das Haus stürzte. Sowohl der Kranführer als auch ein Bauarbeiter
wurden dabei schwer verletzt.

Am allerhäufigsten rückten 2020 diese beiden Fahrzeuge aus:

Für den Rettungsdienst das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF Thalkirchen) mit 4631 Einsätzen – also durchschnittlich mehr als 12 Einsätze in 24
Stunden.

Für die Feuerwehr das Erste HLF (Hilfeleistungslöschfahrzeug) der Feuerwache 1 mit 2207 Einsätzen; das macht im Durchschnitt 6 Einsätze
pro Tag.

Weitere Zahlen – Daten – Fakten 2020

Führungswechsel bei der Freiwilligen Feuerwehr

Ohne sie geht vieles nicht! Hervorragende Unterstützung bei insgesamt 2700 Einsätzen im ganzen Stadtgebiet erhielt die Berufsfeuerwehr
München durch die Freiwillige Feuerwehr. Der neugewählte Stadtbrandrat Claudius Blank steht seit Oktober 2020 an deren Spitze, zusammen mit
seinen Stellvertretern Florian Klein und Michael Schmid. Sie lösen die bisherigen Amtsinhaber Rupert Saller und Albert Ederer, welche sich nicht
mehr zur Wahl stellten, ab.

Erster Abschlussjahrgang Notfallsanitäter-Ausbildung  Im vergangenen Jahr schloss der erste Jahrgang der Notfallsanitäter*innen an der Feuerwehr- und Rettungsdienstschule nach
drei Jahren erfolgreich die Ausbildung ab. Zwei Schülerinnen und dreizehn Schüler bestanden das Staatsexamen.

Insgesamt drückten sie 1920 Stunden die Schulbank. 680 Stunden lernten sie die Praxis in Münchner Kliniken kennen. 1960 Stunden waren sie auf
Rettungs- und Notarztwagen und in der Leitstelle im Einsatz. Außerdem unterstützten sie die Teams der Kinder- und NeugeborenenNotarztdienste, sowie den Rettungshubschrauber Christoph 1. Darüber
hinaus hospitierten sie in einer Einrichtung für Schwerstbehinderte. Zehn der Absolventen haben sich für eine Laufbahn bei der Feuerwehr entschieden und werden im Herbst 2021 den Grundlehrgang abschließen.
Tierrettung

Am allerhäufigsten fängt die Feuerwehr München Bienenschwärme ein. Der Grund ist die Teilung eines Bienenvolkes. Die alte Bienenkönigin
hinterlässt der neu geschlüpften Königin den alten Stock und sucht sich ein neues Zuhause. Sie schwärmt nun mit der Hälfte des Bienenvolkes
aus und lässt sich meist an einem eher ungünstigen Ort nieder. Der Schwarm wird von Kräften der Feuerwehr in einen Kasten eingeschlagen
und erhält auf der Wache 7 kurzzeitig „Asyl“, bis ihn der örtliche Imkerverein abholt.

Katzen dagegen wollen meist hoch hinaus und bekommen dann doch Angst vor der eigenen Courage (135 Einsätze), während Enten gerne
Spaziergänge unternehmen und sich dabei nicht immer an die üblichen Regeln halten (ebenfalls 135 Einsätze und ein gemeinsamer Platz 2).

Aber auch andere Lebewesen benötigen die Hilfe der Einsatzkräfte:
Krähen- und Rabenküken fallen beispielsweise aus Nestern oder ihre ersten Flugversuche missglücken.

Mehr Informationen sowie Zahlen, Daten und Fakten finden Sie in unserem Jahresbericht 2020.
Link: http://feuerwehr-muenchen.de/jahresbericht