Neben vielen kleinen Zählungen über das Jahr verteilt, fand zum Jahreswechsel traditionsgemäß die große Fischinventur im SEA LIFE München statt. Normalerweise hilft hier eine fleißige Schulklasse, um alle Daten richtig zu erfassen. Corona-bedingt ging das dieses Jahr leider nicht. Dennoch konnten alle Tiere fristgemäß erfasst werden.
Einmal im Jahr muss auch ein Großaquarium seinen aktuellen Fischbestand den Behörden melden. Doch wie stellt man das bei etwa 2.100 Unterwasserbewohnern am besten an? Einen Einblick in die Zählung bietet die folgende Fotostrecke.
Die helfenden Augen einer Schulklasse konnten dieses Jahr nicht wie gewohnt helfen. Serdar Karagöz, Biologischer Leiter im SEA LIFE München weiß aber worauf es ankommt. Er und sein Team haben bereits im Dezember mit dem Zählen angefangen, damit alle Zahlen pünktlich erfasst werden konnten.
Sie sind schnell und sie sind vor allem viele. Im Schwarm verschwimmen sie fast zu einer schillernden Einheit. Der Schneider lebt auch bei uns in Bayerischen Gewässern und das Schwarmverhalten dient unter anderem dem Schutz vor Fressfeinden. Das macht das Zählen nicht gerade einfach. Die Aquaristen im SEA LIFE München behelfen sich mit Fotos und zählen die Tiere „einfach“ auf dem Bild. Jeder, der es selbst versucht, wird bald merken, dass dies immer noch eine kleine Herausforderung darstellt.
Auch bei den flinken jungen Rotfedern, die im Juni 2017 im SEA LIFE München geboren wurden bietet sich eine mehrmalige Zählung durch verschiedene Personen an. Wenn sie einmal älter und größer sind wird es einfacher, sie zu erfassen.
Die Schildkröten gestatten eine kurze Verschnaufpause. Sie sind gut sichtbar und langsam. Hier kommt es vor allem auf Gewicht und Größe an.
Bei den Insekten wird es knifflig. Die Stabheuschrecken und Gespenstschrecken sind wahre Meister der Tarnung und können manchmal nur gezählt werden indem sie eine nach der anderen aus dem Terrarium in ein anderes gesetzt werden.
Und wer äugt hier so neugierig aus seinem Versteck? Am einfachsten sind die Tigerschwanz-Seepferdchen beim Fressen zu zählen. Dann geben sie ihr Versteck auf, klammern sich an der Futterstelle fest und lassen es sich schmecken.
Die neugeborenen Japanischen Kompassquallen sind winzig klein und extrem süß, wenn sie sich durch ihr Becken pumpen (hier ein 1€-Stück zum Größenvergleich). Sie sind 5 Wochen alt und können vergleichsweise einfach gezählt werden. Es müssen täglich Wasserwechsel gemacht werden, da sie hohe Ansprüche an die Wasserqualität haben, dafür werden sie mit einer Pipette aufgenommen und in ein frisches Becken gesetzt und dabei gezählt.
Zwei Köpfe, drei Bäuche, eine Schwanzflosse? Wie viele sind es denn nun? Für die Mittelmeer Muränen werden noch einmal alle Register gezogen. Und dann ist endlich Feierabend für die Aquaristen im SEA LIFE München.
Nach Auswertung aller Zahlen steht das Ergebnis fest: Im Großaquarium im Münchner Olympiapark leben 2.135 Tiere aus 272 Arten in rund 700. 000 Liter Wasser.