Am 8. Februar hat die Freiwillige Feuerwehr Dachau das Projekt Wette22 gestartet. Die ungewöhnliche Idee wurde schnell zum Stadtgespräch: Die Brandschützer wetten mit Oberbürgermeister Florian Hartmann, dass sie im Jahr 2022 mindestens 22 neue ehrenamtliche Einsatzkräfte akquirieren kann. Und es sieht nicht gut aus für den Dachauer Rathauschef: Der Start des Vorhabens hat alle Erwartungen übertroffen.
Bereits nach den ersten drei Wochen haben sich insgesamt 19 Interessenten bei der Freiwilligen Feuerwehr gemeldet. Zwei von ihnen wurden direkt an ihre Heimatfeuerwehren nach Altomünster und Hebertshausen weitervermittelt. Von den übrigen 17 sind bereits 14 fix in die Feuerwehr eingetreten – 12 Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 17 und 38 Jahren. „Wir haben alle bereits eingekleidet und ihnen feste Paten zugewiesen. Zudem stehen schon die ersten Übungen an“, freut sich Gerd Lobmeier, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Dachau über die schnelle Aufnahme und Integration der Neuen. „Wir wollen, dass sie sich bei uns vom ersten Tag an willkommen, gut integriert, gebraucht und wertgeschätzt fühlen“, betont Gerd Lobmeier.
„Mit 14 Neuen nach den ersten drei Wochen haben wir nicht gerechnet. Das hat unsere kühnsten Erwartungen weit übertroffen“, sagt Florian Reiter, erster Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr. „Ein riesiges Kompliment und ein noch größeres Dankeschön an alle Dachauerinnen und Dachauer – nicht nur an die, die sich gemeldet haben. Auch an alle, die uns die Daumen drücken und uns unterstützen. Ihr seid der Wahnsinn“, freut sich Florian
Reiter. „Das Echo auf unsere Kampagne ist gigantisch – in der gesamten Stadt und weit darüber hinaus.“ Dennoch dürfe man nicht glauben, dass die Wette bereits gewonnen sei. „Wir haben noch einen weiten Weg vor uns. 14 sind nicht 22“, bekräftigt Reiter. Schließlich müssten die Neuen auch bleiben. Gerade zu Beginn seien zudem viele unter den Neuen gewesen, die schon länger mit dem Gedanken gespielt hätten sich bei der Feuerwehr zu
engagieren und bei denen nur noch der letzte Anstoß gefehlt hat.
„Für die war unsere Kampagne eine Initialzündung“, so Reiter. Seitens der Feuerwehr werden man sich jedenfalls nicht zurücklehnen. „Abgerechnet wird zum Jahresende. Wir werden jedenfalls weiter Gas geben und wir haben für die nächsten Monate noch einiges vor“, verspricht Florian Reiter, der mit einem Augenzwinkern hinzufügt: „Natürlich sind wir aber überzeugt, dass wir die
Wette gewinnen können – und unsere Chancen sind mit diesem Start sicher nicht gesunken.“ Geht es so weiter, kann Oberbürgermeister Florian Hartmann den Brandschützern schon mal seine Konfektionsgröße nennen. Denn verliert der OB, muss er drei offizielle Termine als Oberbürgermeister in kompletter Feuerwehrmontur wahrnehmen. Welche Termine das sein werden, darf dann die Feuerwehr bestimmen. „Da werden wir uns
beizeiten schon was einfallen lassen“, erklärt Florian Reiter. Könnte also gut sein, dass Florian Hartmann schon bald eine Stadtratssitzung statt im dunklen Anzug in voller Feuerwehrmontur leiten muss.
Damit der vereinbarte Wetteinsatz am Ende wirklich zum Tragen kommt, hofft die Feuerwehr weiter auf reges Interesse tatkräftige Unterstützung: „Gemeinsam packen wir das. Wer sich für die Feuerwehr interessiert und sich grundsätzlich ein Engagement bei uns vorstellen kann, soll sich einfach mal ganz unverbindlich bei uns melden, vorbeikommen und uns kennenlernen“, schlägt Kommandant Thomas Hüller vor. „Gerne auch mal jemand aus
der Zielgruppe Ü40“, so Hüller.
Wer mehr erfahren möchte über die Aktion und warum es sich auch ganz unabhängig von der Wette lohnt, sich bei der Freiweilligen Feuerwehr Dachau zu engagieren, findet weitere Infos unter www.wette22.de. Zudem hat die Feuerwehr eine WhatsApp-Nummer eingerichtet, an die Interessierte ganz zwanglos und unkompliziert Fragen richten und Kontakt aufnehmen können: 01573/4464344