Das Baureferat setzt die erfolgreichen Maßnahmen zur Energieeinsparung bei der Verwaltung fort und erweitert sie. Angesichts der drohenden Energieknappheit infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte Oberbürgermeister Dieter Reiter die Stadtverwaltung im Juli 2022 beauftragt, kurzfristig wirksame Maßnahmen zur Energieeinsparung umzusetzen.
Die daraufhin gegründete Projektgruppe Energiemangel unter Leitung des Baureferats (Hauptabteilung Hochbau) hat kurz- und mittelfristige Möglichkeiten geprüft und umgesetzt, um bei der Stadtverwaltung Energie einzusparen, die Dekarbonisierung zu beschleunigen und die damals gültigen Bundesverordnungen zum Energiesparen einzuhalten. Zusätzlich wurde im Mai 2023 ein Sofortprogramm für weitere Energiesparmaßnahmen vom Stadtrat beschlossen. Die Maßnahmen beziehen sich auf den städtischen Gebäudebestand, der circa drei Prozent aller Gebäude in München umfasst.
Das nun der Stadtspitze vorgestellte Ergebnis für 2023 hat abermals nennenswerte Energieeinsparungen erbracht: In den rund 2.100 vom Baureferat betreuten städtischen Gebäuden konnten 54,3 Gigawattstunden Energie im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2019-2021 eingespart werden. Durch diese Energiespar-Maßnahmen der gesamten Stadtverwaltung wurden auch 10,2 Millionen Euro Energiekosten gespart.
Darüber hinaus hat das Baureferat im Laufe des Jahres 2024 weitere Beschleunigungsmaßnahmen ergriffen, um den Energieverbrauch weiter zu senken. So wurde das Energiesparprogramm durch das Anpassen der Einstellungen von Klima- und Heizungsanlagen, Nachrüsten von Thermostatköpfen und das Optimieren von Lüftungsanlagen weiter intensiviert. Einen großen Beitrag leistet der verstärkte Ausbau von Solaranlagen. Insgesamt wurden 2024 Solaranlagen mit einer maximalen Leistung von 2,67 Megawatt peak auf städtischen Gebäuden installiert.
Viel Energie spart das Baureferat außerdem durch das Umstellen der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik. Bisher wurden bereits 5.000 Straßenbeleuchtungen ausgetauscht, für 2025 wird der Austausch auf 6.000 Leuchten gesteigert. LED-Technik kommt schwerpunktmäßig auch beim Sonderprogramm Stromeffizienz zum Einsatz: Dabei wurden bereits circa 8.400 Leuchtmittel durch energiesparende LEDs ersetzt. Weitere Umrüstungen und Planungen für zahlreiche weitere Standorte laufen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung, für die das Baureferat 2024 sieben weitere Projekte gestartet hat. Diese haben das Potential, die Menge Erdgas zu substituieren, die für den Wärmeverbrauch von rund 1.860 Vier-Personen-Haushalten benötigt wird. Insgesamt haben die genannten Maßnahmen im Jahr 2024 bereits nochmals 5,12 Gigawattstunden Energie eingespart. Dadurch konnte die Stadt in diesem Jahr weitere 2,7 Millionen Euro Energiekosten einsparen. Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Aus der Not der drohenden Energieknappheit im Jahr 2022 haben wir mit dem kontinuierlichen Fortführen der städtischen Energiespar-Maßnahmen eine Tugend gemacht. Die Maßnahmen der damals gegründeten Projektgruppe unter Leitung des Baureferats greifen und bringen beachtliche Einsparungen. So leisten wir als Münchner Stadtverwaltung auch in diesem Bereich unseren Beitrag zur Versorgungssicherheit, zur schnelleren Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und zum Klimaschutz. Außerdem hat München als Landeshauptstadt eine nicht zu unterschätzende Vorbildfunktion beim Thema Energiesparen, der wir dank kluger und zielgerichteter Maßnahmen nachkommen. Dass wir damit auch noch Energiekosten sparen, ist angesichts der aktuellen Haushaltslage ebenfalls nicht zu verachten.“
Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Durch das Sofortprogramm und die bislang schon umgesetzten Maßnahmen erreichen wir deutliche Energieeinsparungen im stadteigenen Gebäudebestand und bei der Verkehrsinfrastruktur. Das bringt uns dem Ziel einer klimaneutralen Stadtverwaltung näher und es zahlt sich monetär aus. Die von uns vorgelegten Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Es ist das Richtige, den eingeschlagenen Weg entschlossen weiterzugehen.“