In dieser Woche traf der kleine Otto zum ersten Mal auf zwei weitere Bewohnerinnen des Hellabrunner Elefantenhauses: Seine Tanten Mangala und Panang, die bereits die Geburt aus nächster Nähe beobachten konnten, begrüßten Otto sehr entspannt und freundlich.
Das erste direkte Zusammentreffen von Otto und seinen Tanten verfolgten natürlich Mama Temi, aber auch das Tierpfleger-Teams ganz genau. Zwar ist die Situation mit einem Jungtier für Mangala und Panang – beide waren bereits bei Ludwigs Geburt im Jahr 2011 dabei – nicht neu, dennoch war es spannend, wie die beiden auf Otto reagieren würden. „Das erste Treffen verlief insgesamt sehr harmonisch“, so Tierpfleger Lorenz Schwellenbach. Otto nahm gleich neugierig Kontakt zu den beiden Tanten auf. Anfangs verlief sich der Kleine unter Panangs Bauch – da kam kurz Nervosität auf, aber Temi machte sich schnell bemerkbar und so wusste Otto, wo der richtige Bauch ist“, erzählt Schwellenbach
Nachwuchs in der Gruppe ist zwar eine neue, aber keine unbekannte Situation für die Hellabrunner Elefantenkühe. Besonders Mangala verstand sich mit dem 2011 geborenen Elefantenbullen Ludwig sehr gut. Anders geht es da Vater Gajendra, der bisher noch keinen direkten Kontakt zu Jungtieren hatte. „Als er Otto das erste Mal sah, war er sichtlich irritiert vom Nachwuchs und bewegte sich ganz vorsichtig und rückwärts nach draußen“, so Schwellenbach. Auch im natürlichen Lebensraum sind Elefantenbullen bei der Aufzucht von Jungtieren nicht involviert. Sie leben als Einzelgänger und treffen nur zur Paarung auf die Kühe, während sich diese im Familienverband um die Jungtiere kümmern und zusammenleben. Dabei ist es durchaus üblich, dass sich auch andere Elefantenkühe an der Aufzucht beteiligen. Sobald die Tiere Bullen geschlechtsreif sind, verlassen sie die Mutterherde.
Doch bis es soweit ist, vergeht in Hellabrunn noch sehr viel Zeit – sodass nicht ausgeschlossen ist, dass Otto und Gajendra sich im direkten Kontakt begegnen können. Zunächst aber darf sich der kleine Elefantenbulle an die neue Situation im Haus gewöhnen. In den kommenden Tagen werden Otto und Temi immer mehr Zeit gemeinsam mit Mangala und Panang auf der Innenanlage des Elefantenhauses verbringen. Der erste Ausflug auf die Außenanlage wird vorrausichtlich noch einige Wochen dauern.
Der kleine Otto ist inzwischen 15 Tage alt und entwickelt sich nach wie vor prächtig. Er wird von Tag zu Tag neugieriger und erkundet die vielen Spielmöglichkeiten im Elefantenhaus. Außerdem wird er immer geschickter mit seinem Rüssel, der für Elefanten ein wichtiges Instrument zum Tasten, Gestikulieren und natürlich zur Nahrungsaufnahme ist.