Du kriegst die Tür nicht auf (München)

Du kriegst die Tür nicht auf (München)

Mehrmals täglich ertönt durch die Alarmierungslautsprecher auf den Feuerwachen das Meldebild “Wohnung öffnen akut”. Am Donnerstagmorgen betraf die Einsatzmeldung ein vierstöckiges Mehrfamilienhaus in der Gollierstraße.

Immer wenn die Annahme besteht, dass Menschenleben in Gefahr sind, werden ein Einsatzleitwagen, eine Drehleiter und ein Rettungswagen disponiert.6

Für die Alarmierung werden aber strenge Kriterien angesetzt:

   -die Zugänglichkeit zur Wohnung oder dem Haus ist nicht
sichergestellt
   -der Zeitfaktor spielt eine erhebliche Rolle
   -ein Einsatzmittel des Rettungsdienstes fordert die Unterstützung
an

Den Einsatzkräften stehen vor Ort zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung. Mit einem eigens zusammengestellten Sperrwerkzeug lassen sich Wohnungstüren, bis zu einem gewissen Grad sogar gewaltfrei öffnen. Es ist aber auch mit härteren Bandagen möglich, sich Zugang zu einem Objekt zu verschaffen. So können in Ausnahmefällen auch mal Winkelschleifer oder Kettensägen zum Einsatz kommen. Bevor solch martialische Öffnungsmaßnahmen ergriffen werden, suchen die Einsatzkräfte natürlich zuerst nach alternativen Zutrittsmöglichkeiten.

Fenster oder Balkontüren – geöffnet, gekippt, aber auch verschlossen – stellen oft einen einfacheren Weg in eine Wohnung dar. In höheren Stockwerken kommt dann die Drehleiter zum Einsatz. In jedem Fall verschließen die Einsatzkräfte nach getaner Arbeit die Wohnungen auch wieder und übergeben den Schlüssel vertrauensvollen Personen, wie der Polizei oder Angehörigen.

Hinter diesem, vermeintlich lapidaren Meldebild steckt aber die ganze Bandbreite an möglich Erlebbarem für Mitarbeiter von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei. Es kann sein, dass es in der Abschlussmeldung heißt: “Irrtum des Meldenden”. Dann wurde in der Wohnung keine Person aufgefunden. Möglich ist aber auch, dass jede Hilfe zu spät kam und die Person vor der Öffnung verstarb. Finden die Kollegen jemand in der Wohnung vor, wird dieser natürlich jede Hilfe zu Teil, die sie benötigt.

Allein in den letzten 24 Stunden wurde dieses Meldebild dreizehnmal durch die Leitstelle München alarmiert.

Eingesetzte Kräfte: Berufsfeuerwehr