In 80 Prozent aller Fälle verlieren in Deutschland Helfer wertvolle Zeit, weil die Rettungsgasse blockiert wird. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Deutschen Roten Kreuzes hervor, an der sich insgesamt 96 Rettungsteams des DRK aus Baden-Württemberg, Bayern, dem Saarland, Niedersachsen, Berlin und Sachsen beteiligten. „Diese Zahlen sind erschreckend. Gerade wenn es um Menschenleben geht, zählt jede
Sekunde“, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt am Rande des Berliner Symposiums zum Thema Bevölkerungsschutz am 20. und 21.November 2018 in Berlin.
Hasselfeldt appellierte an die Verkehrsteilnehmer, mehr Respekt gegenüber den Notfallhelfern aufzubringen. „Notärzte und unsere Einsatzteams retten Leben. Das sollte sich jeder immer wieder vor Augen halten,“ sagte sie.
Nur bei 15,6 Prozent der ausgewerteten Einsätze wurde nach Angaben von DRKBundesarzt Prof. Peter Sefrin spontan eine Rettungsgasse gebildet, bei 35,4 Prozent erst nach Aufforderung durch ein Sondersignal. Mehr als 20 Prozent der Fahrer reagierten gar nicht. 86 Prozent der behindernden Fahrzeuge waren PKW.
„Der durchschnittliche Zeitverlust bei diesen Einsätzen wurde auf bis zu fünf Minuten geschätzt. Für einen Patienten, der reanimiert werden muss, kann dann jede Hilfe zu spät sein“, sagte Prof. Sefrin. „Zum diesem Thema muss unbedingt mehr aufgeklärt und Verstöße strenger geahndet werden.“
Das Berliner Symposium steht unter dem Motto: „Strategische Vorausschau im gesundheitlichen Bevölkerungsschutz – Hat der Rettungsdienst eine Langfristperspektive?“ Informationen zu den Schwerpunktthemen des Berliner
Forums, das alljährlich vom DRK gemeinsam mit der Gesellschaft für Recht
und Politik im Gesundheitswesen veranstaltet wird, finden Sie unter: http://t1p.de/fk5d.
Die Volkswagen AG unterstützt die Ausrichtung des wissenschaftlichen Symposiums. Unter dem Leitmotiv „Verantwortung für den Menschen“ kooperieren die Volkswagen AG und das DRK seit 2014 in einer strategischen Partnerschaft.