
„Unser Oktoberfest ist ein Fest des Friedens und der Völkerverständigung. Gerade in diesen Zeiten ist
es besonders wichtig, damit ein Zeichen gegen den Krieg zu setzen“ – so reagieren die Sprecher der
Münchner Wiesn–Wirte auf die Überlegungen, ob das Oktoberfest im September abgesagt werden
muss.
Ganz abgesehen davon, dass diese Diskussion zu früh kommt, weil sie noch sehr spekulativ ist,
sei es zum jetzigen Zeitpunkt doch viel wichtiger, die Not der Ukrainischen Flüchtlinge zu lindern.
„Jetzt lautet die erste Bürgerpflicht kraftvoll zu helfen“, sagt Peter Inselkammer.
Deshalb setzen die Münchner Oktoberfest–Wirte gemeinsam ein erstes Zeichen und spenden für die
Flüchtlingshilfe spontan 15.000 Euro aus der Wiesn–Stiftung. Das soll aber erst der Anfang sein,
weitere Aktionen auch während des Oktoberfestes werden folgen. Denkbar wäre als ein Beispiel von
vielen, ein ukrainisches Nationalgericht in den Zelten anzubieten und davon wiederum einen Anteil
an die Flüchtlingshilfe zu spenden. Die Überlegungen stehen aber noch ganz am Anfang und werden
an die jeweilige Situation angepasst.
„Wir können den Menschen in der Ukraine, denen unsere volle Solidarität gehört, auf diese Art und
Weise viel besser helfen“, sagt Christian Schottenhamel. „Der Überfall Putins auf dieses friedliche
Land ist schrecklich, aber wenn wir solche Traditionsveranstaltungen wie das Oktoberfest absagen,
dann hat Putin genau das erreicht, was er wollte.“
Die Sehnsucht nach einer friedlichen Wiesn ist gerade nach den zwei Jahren Pandemie–Pause sehr
groß. Peter Inselkammer: „Uns erreichen täglich Mails, wie sehr sich die Münchnerinnen und
Münchner auf die Wiesn freuen. Der Wunsch nach einem Stück Normalität ist stark. Genauso wie die
unglaubliche Hilfsbereitschaft für die Menschen in der Ukraine!“ Christian Schottenhamel ergänzt:
„In so einer Situation ist die Wiesn ein Lichtblick, der auch Mut und Freude machen soll.“
Man dürfe nicht vergessen, dass das Münchner Oktoberfest auch ein Fest der Völkerverständigung
sei. Hier finden Menschen aus allen Teilen der Welt zusammen, um in Frieden und Freiheit zu feiern.
Eine bessere Demonstration gegen Krieg und Diktatur gebe es nicht. Schon einmal hat das Münchner
Oktoberfest trotz tragischer Ereignisse auf der Welt stattgefunden. Nach den Anschlägen des 11.
Septembers wollte man ganz bewusst ein Zeichen setzen, nicht vor den Terroristen in die Knie zu
gehen.