Der Bau für das Deutsche Museum Nürnberg nimmt sehr schnell Gestalt an – ebenso wie das Ausstellungskonzept Erst ein halbes Jahr ist vergangen, seit der Grundstein für das Deutsche Museum Nürnberg gelegt wurde – und schon kann man am Augustinerhof die Dimensionen des Gebäudes erahnen, in dem das „Zukunfts-Museum“ sein Zuhause finden wird.,,Fast jedes Mal, wenn wir nach Nürnberg kommen, ist das Gebäude schon wieder um ein Stockwerk gewachsen“, freut sich Andreas Gundelwein, der das Projekt für das Deutsche Museum leitet. Und auch, wie es im neuen Nürnberger Museum aussehen wird, zeichnet sich bereits sehr deutlich ab.
Inzwischen arbeiten zwölf Mitarbeiter des Deutschen Museums an der inhaltlichen Konzeption für den neuen Standort. Die Gestalter vom Atelier Brückner aus Stuttgart, die die Ausschreibung gewonnen haben, haben jetzt Visualisierungen vorgelegt, wie die Ausstellungsräume von innen aussehen könnten. Gleichzeitig wirbt das Deutsche Museum die ersten Exponate ein.
Kuratorin Melanie Saverimuthu: ,,Wir bemühen uns gerade um einen Airbus Pop.Up“ – das Flugtaxi soll im Luftraum der Ausstellung zur Mobilität der Zukunft zu sehen sein. Wobei die Auswahl der Exponate eine spannende Aufgabe ist. ,,Wir wollen hier ja die Technik der Zukunft ausstellen. Also vielleicht Dinge, die gerade erst als Prototypen im Entstehen sind.“ Auch ein permanenter Wechsel der Exponate wird angestrebt – denn nichts ist so alt wie die Zukunft von gestern. Etwa alle zwei Jahre, sagt Kuratorin Saverirnuthu, werde man die
Ausstellungen überarbeiten. Das Museum will in fünf verschiedenen Themenfeldern – ,,Arbeit und Alltag“, ,,Körper und Geist“, ,,Urbanes Leben“, ,,System Erde“ und „Raum und Zeit“ – erlebbar machen, wie die Gesellschaft und Technik der Zukunft aussehen könnte. Dazu kommt ein Forum für Diskussionen und Veranstaltungen, eine Bibliothek, ein Sonderausstellungsraum und Mitmachlabore. „Wir wollen unsere Besucher mitnehmen auf eine Reise in mögliche Zukünfte.
Und wir wollen die Technologien erlebbar machen, die diese Zukünfte beeinflussen werden.“
Ein futuristisches „Holodeck“ ermöglicht völlig neue Museums-Erlebnisse. Abbildung: Atelier Brückner Die neuesten technologischen Entwicklungen sollen hier ebenso demonstriert werden wie völlig neue Formen der Vermittlung. Ein Glanzstück des Museums soll das geplante, 110 Quadratmeter große „Holodeck“ werden, wie man es bisher eher von Bord des Raumschiffs Enterprise kennt. Aber auch mit dreidimensionalen Hologrammen will das Museum arbeiten. ,,Es wird bei uns neue Darstellungsformen geben, die man in dieser Massivität noch nicht in einem Museum gesehen hat.“ Augmented Reality will das Ausstellungsteam ebenso im Museum einsetzen – eine Technik, bei der sich Realität und mediale Darstellung vermischen.
Saverimuthu freut sich sehr auf die Ausstellung zum Thema „Raum und Zeit“. Dort werden Themen diskutiert, die sehr weit in der Zukunft liegen. Zum Beispiel, ob „Beamen“ wie im Science Fiction überhaupt physikalisch möglich ist. Dort werden Dinge wie die Physik des Lichts mithilfe von Experten der Max-Planck-Gesellschaft verständlich gemacht. Auch in den anderen Ausstellungsbereichen des Museums geht es um die ganz großen Fragen wie „Werden wir irgendwann unsterblich“ oder „Wie bekommen wir eine ständig wachsende Weltbevölkerung satt?“ Natürlich spielen auch bodenständigere Dinge eine Rolle – wie zum Beispiel neue Materialien. ,,Neue Designs, transparentes Holz und Carbonbeton können das Wohnen der Zukunft verändern“, sagt Saverimuthu.
Und schließlich soll auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Schließlich zielt man ja auch auf ein junges Publikum. ,,Wir wollen Maßstäbe setzen in Sachen Interaktivität, wollen die jungen Besucher zum Experimentieren und Ausprobieren bringen. Denn durch nichts lernt man so gut und so anschaulich wie durch eigenes Erleben.“
Zahlen & Fakten zur Baustelle und zum Zukunftsmuseum
Standort: Altstadt Nürnberg, Augustinerhof Max. Tiefe der Baugrube: 11 Meter (bei der Winklerstraße) Arbeitskräfte: ca. 100 Handwerker Verbautes Material: ca. 10 000 Kubikmeter Beton und 2777 Tonnen Betonstahl Maschinengiganten: 3 Hochbaukräne, der größte mit einer Hakenhöhe von 58,5 Metern und Ausladung von 60 Metern Beteiligte Firmen: ca. 40 Entwurf: staab Architekten Gesamtfläche des Museums: 5500 Quadratmeter Ausstellungsfläche: 2900 Quadratmeter (Ausstellung und Wechselausstellung) Finanzierung: Freistaat Bayern (Nordbayern-Initiative
Räumliche Aufteilung
Themenbereiche • Arbeit und Alltag • Körper und Geist • Urbanes Leben • System Erde • Raum und Zeit
480m2 310m2 480m2 360m2 270m2
Außerdem • Holodeck 110 m2 • Sonderausstellung 270m2 • Zwei Mitmachlabore 210m2 • Forum 130m2 • Experimentierwerkstatt SOm2 • Bibliothek 50m2
Zeitplan Baubeginn: Grundsteinlegung: Gestalterische Planung: Fertigstellung/Übergabe: Ausstellungsaufbau: Eintreffen der Exponate: Probebetrieb: Eröffnung:
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