Der Verband der Münchner Kulturveranstalter fordert Ergänzungen zu den aktuellen Corona-Beschlüssen

VDMK
Auf der Sommerbühne im Stadion spielten im letzten Jahr an 63 Tagen über 160 KünstlerInnen und Band mit sorgsam ausgearbeiteten Hygienekonzepts. Quelle Verein der Münchner Kulturveranstalter e. V.

Das bayerische Kabinett hat eine ganze Reihe von Lockerungen der Corona-Regeln beschlossen. Der VDMK begrüßt die neuesten Öffnungsschritte, sieht aber noch erheblichen Nachbesserungsbedarf, was die Öffnungen im Bereich von Kulturveranstaltungen im Freien betreffen.

Die unterschiedlichen Regelungen bzgl. der Indoor- und Outdoor-Veranstaltungen sowie die Unterscheidung innerhalb der Veranstaltungshäuser sind aus Sicht des VDMK für die Veranstaltenden und das Publikum schwer nachvollziehbar und zum Teil nicht akzeptabel: Kulturelle Veranstaltungen in bayerischen Theatern, Opern- und Konzerthäusern sowie in Kinos sollen wieder möglich sein. Nicht erlaubt sind dagegen Veranstaltungen in Clubs oder der Innengastronomie. Diese faktische Trennung innerhalb der Kulturszene in „Hochkultur“ und „Nicht-Hochkultur“ sieht der VDMK äußerst problematisch.

Auch die neuen Beschlüsse zur Anzahl der erlaubten Besucher sind für den VDMK nicht nachvollziehbar und nicht konsequent durchdacht. Denn die Anzahl der Gäste richtet sich bei Indoor-Veranstaltungen nach dem Fassungsvermögen des jeweiligen Orts unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln, während die Anzahl der Gäste bei Außenveranstaltungen pauschal auf eine bestimmte Anzahl von Personen (aktuell sind 100 Personen im Gespräch) begrenzt werden soll. Dies macht wenig Sinn, da auch im Außenbereich Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden können und deren Umsetzung noch dazu durch den Frischluftfaktor von Natur aus erheblich leichter ist. Ebenfalls für Irritation sorgt hier die unterschiedliche Behandlung von Außengastronomie und Außenveranstaltungen: während bei der Außengastronomie Hygienekonzepte und Abstandsregeln je nach Fläche für die Berechnung der Anzahl der Besucher akzeptiert werden, scheint dies bei Außenveranstaltungen nicht zuzutreffen.

„Bereits im letzten Jahr wurde beim Kulturprogramm im Rahmen des Sommer in der Stadt gezeigt, dass mit richtigen Konzepten die Durchführung von Kulturveranstaltungen hervorragend funktioniert“
Danjiela Kufner und Christian Kiesler (Hauptorganisatoren der Sommerbühne im Stadion)

Deshalb fordert der VDMK dringend eine Überarbeitung der aktuellen Corona-Lockerungen für Veranstaltungen und Gastronomie:
Erforderlich wäre mindestens eine Gleichstellung von Outdoor-Veranstaltungen gegenüber den Indoor-Veranstaltungen. Im Außenbereich können Hygienekonzepte sogar besser umgesetzt werden, wie bereits vergangene Veranstaltungen gezeigt haben. Außerdem muss die faktische Trennung von Hochkulturspielstätten und allen anderen Kulturveranstaltern aufgehoben werden. Eine Gleichbehandlung aller Arten von Kulturveranstaltungen, sei es eine Oper im Saal oder ein Rockkonzert auf einer Open-Air-Bühne ist dringend wünschenswert.

Der DEHOGA Bayern Verband unterstützt die Forderungen des VDMK und fordert grundsätzlich die Öffnung aller gastgewerblichen Betriebe für alle Geimpften, Genesenen und negativ Getesteten unabhängig von Inzidenzwerten.

„Wir freuen uns sehr, dass am 12.05. zumindest die Gastgeber mit Außengastronomie in München wieder öffnen können. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass unsere Betriebe, Gäste und Mitarbeiter in allen Bereichen sicher sind. Unsere Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, denn unsere Gäste wollen wieder essen, trinken und genießen nach monatelangem Verzicht. Außengastronomie kann aber nur der erste kleine Schritt für uns Gastgeber sein, denn noch zu viele meiner Kollegen dürfen noch nicht öffnen und das erfüllt mich mit großer Sorge“, sagt Christian Schottenhamel, Kreisvorsitzender München und Stv. Bezirksvorsitzender Oberbayern des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern.

„Wir müssen zügig wieder den Weg zu mehr Normalität ohne Tests nach dem ersten Lockdown 2020 mutig wagen. Unsere Gastgeber müssen auch die Innenbereiche wieder öffnen dürfen, um alle Gästeanfragen und dies bei jeder Wetterlage bedienen zu können. Eine Ungleichbehandlung von Innen- und Außenbereichen ist weder für Kulturschaffende noch für unsere Branche akzeptabel. Hier muss dringend in den kommenden Tagen eine Balance geschaffen werden, um auch Gästen eindeutige Informationen für ihren Besuch in Kultur, Hotels und Gastronomiebetrieben geben zu können“, erklärt Daniela Ziegler, Kreisgeschäftsführerin München des DEHOGA Bayern.