Vom 27. November bis 24. Dezember lädt in der Innenstadt der traditionsreiche Münchner Christkindlmarkt zum Bummeln, Schauen und Shoppen ein. Der klassische Weihnachtsmarkt, veranstaltet vom Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) der Landeshauptstadt München, gilt als das „Original“ unter den rund 30 Weihnachtsmärkten in der Stadt. Seine Anfänge liegen im 14. Jahrhundert, wo auf den sogenannten „Nikolaimärkten“ Nützliches, Schönes und Nahrhaftes eingekauft wurde. Heute bietet der Münchner Christkindlmarkt das volle Programm eines Warenmarktes, aber auch der kulinarische Genuss kommt nicht zu kurz.
Neues vom Münchner Christkindlmarkt – Der Kripperlmarkt an neuem Ort
Eine Besonderheit des Münchner Christkindlmarktes ist der „Kripperlmarkt“, ein Spezialmarkt für Weihnachtskrippen und allem, was dazugehört. Der wohl größte Krippenmarkt in Deutschland, zieht alljährlich viele Krippenfreunde an, die ihre Weihnachtskrippen neu bestücken wollen. Auch bei jungen Familien setzt sich der Trend zur Hauskrippe fort. Im letzten Jahr noch angesiedelt in der Neuhauser Straße neben derSankt Michaelskirche, wo die Jesuiten 1597 der Münchner Bevölkerung erstmals eine Weihnachtskrippe vorgestellt haben, musste der Kripperlmarkt wegen des Umbaus der Alten Akademie an einen neuen Standort umziehen. Am Rindermarkt vor dem Alten Peter, nur ein paar Schritte vom Marienplatz entfernt, befindet sich nun dieses Paradies für Krippenfreunde und solche, die es werden wollen.
Neuer Standort: „Singen unterm Christbaum – ein Singerlebnis zum Mitmachen“
Mit dem Kripperlmarkt ist das Erfolgsprojekt „Singen unterm Christbaum“ mit an den Alten Peter gezogen, wo jeweils an den Donnerstagen um 16.30 Uhr eine halbe Stunde lang bayerische Advents- und Weihnachtslieder gesungen werden. Die aus Funk und Fernsehen bekannten Musikerinnen Traudi Siferlinger und Monika Drasch, unterstützt von Hansi Zeller am Akkordeon, laden zum gemeinsamen Singen von alpenländischen Advents- und Weihnachtsliedern ein. Professionell angeleitet gelingen auch dem Laien Weihnachtsjodler und das Singen von wenig bekanntem Liedgut. Menschen mit Handicap haben barrierefreien Zugang, der Platz vor St. Peter ist rollatoren- und rollstuhlgerecht. Die Liedtexte werden auch in Blindenschrift und Großschrift ausgeteilt, eine Gebärdensprachdolmetscherin leitet Gehörlose an. Für Hörgeschädigte liegen mobile Induktionsschleifen bereit. Das gemeinschaftliche Singerlebnis findet an den Donnerstagen, 28. November, 5., 12. und 19. Dezember, jeweils 16.30 bis 17 Uhr und bei jeder Witterung statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei. Die eigens für diese Veranstaltungsreihe erstellten Singhefte werden kostenlos zur Verfügung gestellt; sie können auch kostenlos unter www.muenchen.de/singenuntermchristbaum als pdf heruntergeladen werden. „Singen unterm Christbaum“ wurde von der Volkskultur im Kulturreferat München entwickelt und in Kooperation mit dem Referat für Arbeit und Wirtschaft sowie den Marktkaufleuten des Münchner Christkindlmarktes verwirklicht.
Münchner Christkindlmarkt – der Genussmarkt Der würzige Duft von Glühwein und klassischer Bratwurst zieht Foodies längst nicht mehr allein auf den Christkindlmarkt. Ob zum Schnabulieren oder auf der Suche nach essbaren Weihnachtsgeschenken – Genussmenschen werden rund um den Marienplatz fündig. Auch wer sich für veganes Essen und Trinken entschieden hat oder Gluten und Laktose nicht verträgt, bekommt am Münchner Christkindlmarkt die passenden
Speisen und Getränke. Hier eine Übersicht der kulinarischen Neuheiten:
Premiere feiert auf dem städtischen Markt ein Stand der Dolcier Lebkuchen-Manufaktur, die 25 Sorten vom klassischen Haselnuss- Elisenlebkuchen bis zu hippen „Salted Caramel“- und edlen „Sapori d‘Orient“-Varianten mit arabischen Datteln und Blattgold-Cuvée anbietet. Die Rohstoffe kommen von Slow Food-Lieferanten und die glutenfreien Manufaktur-Lebkuchen sind vegan, halal und koscher. Mit Glühwein, Baileys- und Eierlikör gefüllte Lebkuchen, handgemacht in Münchner
Betrieben, verkauft Elisabeth Agethen als Neuheit neben dem bekannten Stollenbrot und anderem Back- und Naschwerk. Exklusiv sind die Lebkuchen von Anita Agtsch, die mit einem vor Ort geschossenen Foto versehen werden oder mit Blattgold verziert und gerahmt zum Aufhängen als weihnachtliche Dekoration. Gesund geht es im „Hexenhäusl“ zu: Hier gibt es erstmals die „SweetLezz“-Elisenlebkuchen mit Kokosblütenzucker, die das Sortiment an glutenfreien Zimtsternen, Spitzbuben und Bärentatzen mit dieser Spezialität für Diabetiker ergänzen. Neu im Sortiment der Stollenbäckerei ist in dieser Christkindlmarktsaison der
„Kumquat-Cashew-Stollen“; nach wie vor kann aus den über 40 bewährten Varianten, darunter mit Fruchtzucker für Diabetiker, glutenfreie oder vegane Stollen, das Lieblingsgebäck ausgewählt werden. Honig-Nougat aus eigener Herstellung von Rudolf Stey wissen Genießer als weihnachtliches Gustostück zu schätzen: „Superfruit“ heißt die Kreation 2019 mit Aroniakirsche, Cranberry und Pflaume. Unter den 40 Sorten finden sich auch veganes Nougat aus Pistazien, Marzipan und Krokant sowie den regionalen „Münchner Honig-Nougat“ mit Blütenhonig aus der Lerchenau. Zum Verschenken eignen sich die originellen Werkzeuge und
anderen Dinge aus Schokolade von der Firma Modolo, die 15 neue Formen wie Bagger, Basketball, Dynamo, Felge oder Erdnuss auf den Markt bringt. Auch die mit alten Modeln gefertigten Marzipanbrote der Brotmanufaktur Schmidt schmücken den Gabentisch. Eine Tüte gebrannte Mandeln, die bei Kälte die Hände wärmt, darf bei einem Christkindlmarkt-Besuch nicht fehlen. Der Mandel-Fan hat die Qual der Wahl: von den süßen Klassikern, gern auch in Bio-Qualität, bis zur diversen Bio-Nüssen, vom scharfen Sortiment mit Chili und Wasabi, geliebt von Gästen aus Arabischen Ländern, bis hin zu neuen Kreationen, zum Beispiel beim
„Mandelhans“ mit Bio-Himbeer-Balsamico, Bio-Honig-Sesam- oder Bio- Zimt-Nougat-Mandeln reicht die gebrannte Vielfalt. Ganz neu im Mandelbrennergeschäft ist das regionale Bio-Knusperbraumalz im rosaroten Mandelstand der Josy Steinker. Klein, aber fein! Auch das herzhafte Schmankerlangebot kommt mit kreativen Neuheiten daher. So stehen im „Bayerischen Spezialitäten-Standl“ Alpenburger, Krautkrapfen mit veganer Tofu-Füllung und ein Dreierlei vom Knödel auf der Speisekarte. Bio-Spinatknödel mit Kraut gibt es für Veggie-Freunde beim Wurstbrater Schnitzenbaumer. Die „Bio-Fleckerlalm“ bietet neben der
üblichen Speck-Rahm-Garnitur auch Kartoffelscheiben und Paprika als Topping an. In der „Schlemmerpyramide“ kann sich der Gourmet neben Ox‘n-Semmel und Rumpsteak jetzt auch Putenwurst schmecken lassen. Naturgemäß gehört zu einem Christkindlmarkt-Bummel auch der Genuss eines Heißgetränks dazu. Ob Glühwein, Punsch und Feuerzangenbowle, ob in Bio-Qualität, nach altem Familienrezept oder in veganer Variante geordert, die Auswahl bleibt jedem nach seinem Geschmack überlassen. Entdeckt werden können aber auch hier Novitäten: So bietet das „Punschstüberl“ Himbeerpunsch mit eingelegten Himbeeren und Tee mit
Rum, beides Fairtrade, an. Willenborgs Crambambuli wird auch als Rosé ausgeschenkt. Norbert Lange hat sein Sortiment um Bio-Heidelbeer- und Schlehenglühwein erweitert und Heinrich Haas führt auch einen Bio-Eierpunsch. Wer auf sein Wohlbefinden schaut, trinkt entweder Aroniabeeren-Glühwein bei Göcke, Diabetikerglühwein bei Agtsch oder gleich alkoholfreien Glühpunsch in diversen Geschmacksrichtungen bei Pelzer/Wachholz.
Der Münchner Christkindlmarkt – ein klassischer Warenmarkt
Auch wenn das kulinarische Angebot am Münchner Christkindlmarkt gut aufgestellt ist, zeigt sich der traditionsreiche Weihnachtsmarkt wie in früheren Zeiten immer noch als typischer „Warenmarkt“. Die Mehrzahl der 152 Marktkaufleute offeriert von ausgesuchtem Christbaumschmuck über hochwertige Töpferwaren bis zu flauschigen Wollsocken und Fellmützen, von Plauener Spitzen über Backformen und Ausstecherle bis zu Ölgemälden mit München-Motiven und vielem mehr, das als Weihnachtsgeschenk, für den Haushalt oder zum weihnachtlichen Schmücken des Heims erstanden werden kann. Rote Wachsmodeln,
Zwetschgenmanderl, Engelshaar und Strohsterne gehören zum Inventar eines altbayerischen Weihnachtsmarktes. Speziell ist der Christbaumschmuck aus einer über 200 Jahre alten Zinn-Manufaktur aus dem Oberland, den schon die Wittelsbacher Könige orderten. Wer mit offenen Augen über den Christkindlmarkt geht, für den wird das Shoppen zum Erlebnis.
Adventsbrauchtum am Münchner Christkindlmarkt
Wer den Advent mit seinem bayerischen Brauchtum kennen lernen will, findet am Münchner Christkindlmarkt Angebote für Jung und Alt zum Mitmachen und zum Zuschauen.
Die Himmelswerkstatt in der himmlisch geschmückten Ratstrinkstube im Neuen Rathaus lädt vom 28. November bis 14. Dezember junge Christkindlmarktgäste im Alter von sechs bis zwölf Jahren zum Basteln und Werkeln ein. Unter dem Motto „Upcycling statt wegwerfen“ dürfen sie Weihnachtsgeschenke kreativ gestalten, Konfekt herstellen und vieles mehr. Das Besondere an der Himmelswerkstatt ist, dass sich die Kinder in Engerl mit goldenen Flügerln und kostbaren Gewändern verwandeln können. Das kostenlose Aktionsprogramm wird im Auftrag des Referats für Arbeit und Wirtschaft (RAW) vom Kindermuseum München veranstaltet. Künstler und Pädagogen betreuen die Kinder und leiten sie bei der handwerklichen Arbeit an. Finanziert wird dieses Projekt von den Marktkaufleuten des Münchner Christkindlmarktes und dem RAW. Zum vergnüglichen Zuschauen hebt sich „Beim Kasperl Zettl“ der Vorhang des Puppentheaters von Puppenspieler Nikolaus Zettl. Im Durchgang von der Weinstraße zum Rathausinnenhof entführt er an den Sonntagen 1., 8. und 15. Dezember,
jeweils 14 und 15 Uhr, sein nicht nur junges Publikum in die Welt des klassischen Kasperls und seiner Genossen. In Zusammenarbeit mit dem RAW und den Marktkaufleuten organisiert Tom Bierbaumer, Gründer und Chef der 1. Münchner Krampusgruppe „Sparifankerl Pass“, den großen Schaulauf der Krampusse mit rund 300 Mitwirkenden am Sonntag, 8. Dezember, 15 – 17 Uhr, über den Münchner Christkindlmarkt. Ob Krampus, Perchten oder Klausen – es muss sich
niemand vor den zottigen Gestalten fürchten. http://www .sparifankerlpass
Die tägliche Livemusik vom Rathausbalkon um 17.30 Uhr bietet sich für eine kleine Verschnaufpause auf der Jagd nach Geschenken an. Gesangvereine, Laienmusikgruppen, Chöre und Musikensembles treten im täglich wechselnden Programm auf. Höhepunkte der weihnachtlichen Konzerte sind unter anderem die Auftritte der Harfenistin Agnes Auer und Adi Stahuber mit seiner Isartaler Blasmusik. Das Musikprogramm wird von den Marktkaufleuten des Christkindlmarkts organisiert, zusammengestellt und finanziert. Kripperlschaun leicht gemacht! Neben dem Münchner Krippenweg zu den Innenstadt-Kirchen sind die Stadtkrippe, 1953 vom Münchner Maler und Bildhauer Reinhold Zellner (1905-1990) geschaffen, und die Isarkieselkrippe, in der H.J. Weimer Natur und Kunst in einer
weihnachtlichen Komposition vereint, im Prunkhof der Neuen Rathauses zu bestaunen. Auf dem Marienplatz, Ecke Rindermarkt nahe beim Kripperlmarkt, steht die Oberammergauer Großkrippe der Münchner Krippenfreunde e.V., deren fast lebensgroße Holzfiguren der bekannte Oberammergauer Holzschnitzer Georg Lang fertigte.
Marktbereich und Öffnungszeiten
Auf rund 20.000 Quadratmetern breitet sich der Weihnachtsmarkt in Münchens Altstadt aus: Vom Marienplatz bis zum Alten Rathaus und zum Alten Peter, wo der Kripperlmarkt einen neuen Standort bekommen hat, und über die Fußgängerzone in der Kaufingerstraße bis zur Neuhauser Straße. Vom „Sternenweg“ in der Sendlinger Straße erstreckt sich der Christkindlmarkt über die Rosenstraße bis in die Weinstraße/ Ecke Sporerstraße hinein. Die Stände sind von Montag bis Samstag von 10 bis 21 Uhr und an den Sonntagen von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Am Eröffnungstag, Mittwoch, 27. November, beginnt der Verkauf ebenfalls um 10 Uhr. Die feierliche Eröffnung des Münchner Christkindlmarktes durch den Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter findet um 17 Uhr am Marienplatz statt. Hier auch erstrahlt der Christbaum erstmals in voller Pracht. An Heiligabend, 24. Dezember, läuft der Betrieb von 10 bis 14 Uhr.