Das passende Kinderrad finden

Quelle www.pd-f.de/puky
Immer wenn der Frühling Einzug hält, bringt er dieselbe Frage mit: Welches Rad darf mein Kind jetzt fahren? Ein passendes Kinderrad ist Verkehrsmittel und Spielgefährte, Mobilität und Spaß. Je nach Altersgruppe haben Kinder unterschiedliche Ansprüche – und das Angebot ist vielseitig. Der pressedienst-fahrrad gibt einen Überblick.
Vorneweg: Jedes Kind entwickelt sich anders. Während die einen bereits mit zwei Jahren fröhlich in die Pedale treten, herrscht bei anderen Skepsis bis zum sechsten Geburtstag. Auch Wachstumsschübe sind vollkommen unterschiedlich. Deshalb sind die gegebenen Einteilungen lediglich als Richtwerte zu verstehen.
Rutschfahrzeuge für den Einstieg

Ab etwa einem Jahr beginnen Kinder, die Welt laufend zu entdecken. Im Straßenverkehr haben sie eigenständig selbstverständlich noch nichts verloren. Sie fahren deshalb am besten in einem Kinderanhänger (z. B. „Kid Vaaya“ von Croozer; UVP: ab 1.050 Euro) oder im Kindersitz (z. B. „Fix B“ von Messingschlager, UVP:119,90 Euro) mit. Erste eigene Fahrversuche helfen aber, die motorischen Fähigkeiten zu verbessern und sich intuitiv fortzubewegen. Spaß an der Bewegung ist wichtig für das Kind, um seine Basissinne zu entwickeln. Fahrzeuge wie das vierrädrige „Wutsch“ (UVP: 59,99 Euro) oder das dreirädrige „Pukymoto“ (UVP: 69,99 Euro) vom Kinderfahrzeugspezialisten Puky helfen, die ersten Schritte in die eigenständige Mobilität zu gehen. Kinder ab ca. 1,5 Jahren bekommen so die Möglichkeit, sich auch im Garten auf weniger geraden Flächen sicher fortzubewegen.

Nächster Schritt: das Laufrad

Laufräder sind für Kinder ab ca. zwei Jahren geeignet, die ersten richtigen und auch schon schnelleren Aktivitäten zu meistern. Damit entwickeln sie ein Gefühl für Balance, Lenken und Geschwindigkeit – wertvolle Punkte für das spätere Radfahren und die sonstige motorische Entwicklung. Die Auswahl an Laufrädern ist dabei sehr unterschiedlich. Für den Einstieg sind klassische Modelle wie das „LR M“ von Puky (UVP: 79,99 Euro) zu empfehlen. Durch den tiefen Einstieg können die kommenden Radfahrer:innen einfach auf- und absteigen. Sportlichere Laufräder sind mit ihren Zwölf-Zoll-Rädern eher etwas für Kinder ab ca. 90 Zentimeter Körpergröße. Das „Charger 12“ von Early Rider (UVP: 189 Euro) kommt mit breiten Reifen und versucht so, das Fahrgefühl von Mountainbikes zu adaptieren. Als Alternative bieten sich Kinderroller an. Damit trainieren die Kinder ebenfalls die Balance und stärken zudem ihre Bein- und Rumpfmuskulatur (z. B. „R 1“ von Puky, UVP: 79,99 Euro).

Selbst in die Pedale steigen

Der Umstieg aufs erste Fahrrad erfolgt in der Regel ab ungefähr drei bis vier Jahren. Kindern, die bereits Erfahrungen mit dem Laufrad gesammelt haben, fallen die ersten Radfahrten dann meist auch äußerst leicht. Auf Stützräder sollte dabei verzichtet werden, weil die Kinder sonst die bereits erlernte Balancierfähigkeit wieder verlernen. Kindgerechte Rahmengeometrie und eine möglichst aufrechte Sitzposition sind wichtig, damit die Kinder einen guten Überblick über den Verkehr erhalten. Ab einer Körpergröße von 95 Zentimetern können Kinder auf Zwölf-Zoll-Rädern (z. B. „Steel 12“ von Puky, UVP: 199,99 Euro) erste Runden drehen. Kinder wachsen bekanntlich jedoch schnell und deshalb ist es wichtig zu überprüfen, ob das Rad passt. Für einen Vierjährigen ist ein Zwölf-Zöller meist schon zu klein, wobei eine Einteilung nach Alter mit Vorsicht zu genießen ist. Zur Bestimmung der richtigen Radgröße helfen die Körpergröße und Innenbeinlänge des Kindes zusammen mit den Größentabellen der Hersteller. Neben den klassischen Kinderrädern gibt es bereits sportlichere Varianten. Puky setzt bei der Kinderradserie „LS‑Pro“ (UVP: ab 359,99 Euro) auf Leichtbau. Ähnlich verfährt der britische Anbieter Early Rider, der zusätzlich einen wartungsarmen Riemenantrieb verbaut (z. B. „Belter 14“, UVP: 409 Euro).

Rad für Tour und Schulweg

Ab dem Grundschulalter sind Kinder bereit für das erste „richtige“ Fahrrad. Waren die Räder zuvor noch als Spielgeräte klassifiziert, gilt es jetzt, die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) einzuhalten. Zwar sind die Räder mit 20-Zoll-Reifen für Kinder ab sechs Jahren konzipiert, aber in der Regel halten sie auch länger, weil das Kind nicht mehr so schnell wächst. Und ab acht Jahren sind Kinder vollwertige Verkehrsteilnehmer, die auch auf der Fahrbahn (und nicht mehr nur auf dem Gehweg) fahren dürfen. Für Familienausflug und Schulweg bietet der Schweinfurter Fahrradhersteller Winora beispielsweise das „Dash 20“ mit Dreigangschaltung an (UVP: 469 Euro). Einen tiefen Einstieg für leichtes Auf- und Absteigen haben die Modelle der „Skyride“-Serie von Puky (UVP: ab 419,99 Euro).

Lieber sportlich unterwegs

Doch das Kinderrad darf nach Ansicht der jungen Piloten nicht nur praktisch sein, sondern muss viel mehr cool aussehen. Während für die Eltern die Sicherheit im Mittelpunkt steht, möchte der Nachwuchs oft das sportliche Mountainbike. Ein möglicher Kompromiss ist das „Furious Tour“ von Stevens Bikes (749 Euro), das sportliche Mountainbike-Optik und ‑Funktion mit StVZO-Konformität verbindet. Noch mehr Richtung Mountainbike gehen die Räder der Jugendfahrradmarke Eightshot (z. B. „X‑Coady 24 Disc“, UVP: ab 589,99 Euro). Mit Federgabel, Einfach-Schaltung und Scheibenbremsen unterscheiden sie sich bei der technischen Ausstattung kaum noch vom MTB für Erwachsene. Akku-Beleuchtung und Reflektoren dürfen übrigens seit 2013 bei Kinderrädern nachgerüstet werden – wobei Kinder natürlich mit der Verantwortung, immer für geladene und mitgeführte Beleuchtung zu sorgen überfordert sein können. Noch sportlicher wird es mit dem „Hellion 24“ von Early Rider (UVP: 1.545 Euro): Durch eine progressive Geometrie und hochwertige, leichte Komponenten steht hier der Abfahrtsspaß im Vordergrund. Das Mountainbike ist somit auch für den Bikepark und erste Sprünge geeignet. Apropos Sprünge: BMX-Fahren ist bei vielen Kindern beliebt. Ein passendes Bike für die jungen Einsteiger ist das „Riot 14“ vom BMX-Spezialisten Wethepeople (UVP: 549,99 Euro).

Übergang zum Erwachsenenrad

Irgendwann ist die Zeit gekommen, wenn selbst das schönste Kinderrad seinen Job erfüllt hat und weitergereicht wird an jüngere Kids. Dann beginnt der Übergang zum Jugendrad. Als Standardlaufradgröße galt lange Zeit 26 Zoll. Diverse Jugendräder (z. B. „Chica 26“ von Winora, UVP: 469 Euro) rollen mit diesen Rädern. Auch Kinderradspezialist Puyk bringt mittlerweile moderne Jugendräder in dieser Laufradgröße. Der Grund: Kinder wachsen schneller und werden größer. Darum halten die Entwicklungen aus dem Mountainbike-Bereich Einzug und das 26-Zoll-Rad wird im sportlichen Bereich direkt durch 27,5 Zoll abgelöst. Das soll für mehr Laufruhe und besseren Komfort sorgen. Der Umstieg auf ein Erwachsenenbike ist dann nicht mehr fern. Bei Jugend-Mountainbikes hat sich 27,5 Zoll ebenfalls als das geeignete Maß herausgestellt. Eightshot hat beispielweise keine 26-Zoll-Räder, sondern für Jugendliche nur noch 27,5 Zoll (z. B. „X‑Coady 275 SL“,UVP: 539,99 Euro).

Das E kann jetzt mit

E‑Bikes für Kinder ist ein äußerst kontrovers diskutiertes Thema. Warum soll man Kindern die E‑Unterstützung untersagen, wenn Mama und Papa beim Wochenendausflug mit Rückenwind munter den Berg hinauf radeln? Der E‑Antrieb kann mitunter auch für genau die Motivation sorgen, los- oder weiter mitzufahren. Andererseits sollte bei Kindern und Jugendlichen die eigene Bewegung und der Spaß daran im Mittelpunkt stehen. Die Entscheidung ist sicherlich jedem überlassen, passende Räder gibt es bereits. Das „Alltrack Kids“ von Haibike (2.399 Euro) ist ein E‑Mountainbike mit 24-Zoll-Laufrädern. Das Hardtail ermöglich leichte Touren im Gelände, bei denen auch der Fahrspaß bergauf nicht zu kurz kommt.

Sonderformen Liegerad

Es kann viele Gründe haben, warum das Kind nicht mit einem aufrechten Rad zurechtkommt. Damit es doch die Freude an der Bewegung selbst „erfahren“ kann, bieten sich dreirädrige Liegeräder an. Spezialist HP Velotechnik hat mit dem „Gekko fxs“ (UVP: ab 4.590 Euro) ein mitwachsendes Kinderrad im Angebot. Kinder und Jugendliche mit Körpergrößen von 115 bis 180 Zentimetern finden ihre passende Sitzposition – kippsicher und stabil. Welche Vorteile das bringt, erkennen auch die Krankenkassen an. So ist in vielen Fällen mittlerweile eine Kostenübernahme möglich.

Das passende Zubehör

Die Großeltern suchen ebenfalls noch ein Geschenk zum Frühjahrsstart? Dafür gibt es zum Rad doch noch das passende Zubehör. Ein Helm ist aus Sicherheitsgründen ratsam. Für Kleinkinder sind Modelle mit einem abgeflachten Hinterkopf sinnvoll, da sie damit besser im Kindersitz oder ‑anhänger sitzen können (z. B. „Smooty 2.0“ von Abus, 29,95 Euro). Für ältere Kids bieten sich Modelle wie der „Scraper 3.0 Kids“ von Abus (44,95 Euro) oder Halbschalenhelme wie der „Little Nutty Mips“ von Nutcase (UVP: 79,90 Euro) an. Auch stylische Bike-Bekleidung (z. B. „Solaro II“ von Vaude, 20 Euro) findet sicher Freude. Mit einem eigenen Fahrradschloss (z. B. „Steel-O-Chain“ von Abus, UVP: 22,95 Euro) lernen Kinder das richtige An- und Abschließen sowie Verantwortung für ihr Rad zu übernehmen. Und eines haben Kleinkinder übrigens Erwachsenen voraus: Sie dürfen Hupen mit tollen Tiermotiven an ihre Räder schrauben (z. B. „Motivhupe Pluto“ von Messingschlager, 3,90 Euro)!