Corona: Änderungen im Öffentlichen Personennahverkehr

Fahrpläne, Mund-Nasen-Bedeckung, Meldestelle: Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer informiert über Änderungen im Öffentlichen Personennahverkehr

  • Reguläre Zug- und Busfahrpläne voraussichtlich ab Mitte Mai
  • Pflicht zur Mund- und Nasenbedeckung ab Montag
  • Ab sofort Meldestelle für volle Züge und Busse

 

Genau wie Bayerns Geschäfte und Schulen Schritt für Schritt wieder öffnen, sollen künftig auch wieder mehr Züge und Busse durch Bayern fahren. Der Schienenpersonenverkehr (SPNV) und der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) sollen bis Mitte Mai schrittweise auf die normalen Fahrpläne umgestellt werden. Zur Hauptverkehrszeit sollen zusätzliche Busse vor überfüllten Zügen und S-Bahnen schützen.

Seit Ende März fahren die Züge in Bayern einen reduzierten Fahrplan. Da mit der schrittweisen Öffnung der Geschäfte und Schulen auch die Zahl der Fahrgäste in den kommenden Wochen wieder ansteigen wird, wird das System nun wieder hochgefahren. Ziel ist, in den Zügen und Bussen wieder mehr Fahrgäste mit ausreichendem Abstand zu befördern. Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer steht dazu in ständigem Austausch mit den verschiedenen Aufgabenträgern, Verkehrsanbietern und Verbänden: „Genau wie beim Öffnen anderer Bereiche gilt auch beim Zug- und Busverkehr: Das Wiederhochfahren muss nach und nach erfolgen. Wir dürfen das System nicht überfordern, sondern müssen schrittweise wieder zu einem regulären Fahrplan kommen. Gerade die Entzerrung von Berufs- und Schülerverkehr ist dabei jetzt wichtig.“

Fahrpläne

Je nach Größe des Verkehrsnetzes und der verfügbaren Fahrzeuge kommt es in den kommenden Wochen zu regionalen Unterschieden. So plant die S-Bahn Nürnberg, ab dem 11. Mai wieder nach Regelfahrplan unterwegs zu sein. Die S-Bahn München peilt den 18. Mai an. Spätestens bis dahin soll der ganze bayernweite Regional- und S-Bahn-Verkehr wieder im Regelbetrieb laufen.

„Um gerade in der kritischen Phase des schrittweisen Hochfahrens trotzdem möglichst große Abstände der Fahrgäste zu einander zu ermöglichen, werden die Verkehrsunternehmen gezielt Verstärkerbusse einsetzen“, so Schreyer. So sollen in den Außenästen des Münchner S-Bahn-Netzes fünfzig Regionalbusse zur Verstärkung der Schülerbeförderung unterwegs sein. Im ländlichen Bereich sollen für den Schülerverkehr zusätzlich 1.100 Reisebusse samt Fahrer eingesetzt werden, die aufgrund des derzeit nicht stattfindenden Reisebusverkehrs zur Verfügung stehen.

Mund-Nasen-Bedeckung und Hygienemaßnahmen

Unterstützt werden diese Maßnahmen durch verstärkte Hygienevorschriften, wie Schreyer erläutert: „Ab kommenden Montag müssen alle Fahrgäste im ÖPNV, also in den Fahrzeugen, in den Bahnhöfen, Reise- und Kundencentern, auf den Bahnsteigen und auch an überdachten Haltestellen eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Dabei kann es sich etwa um eine Schutzmaske, eine selbstgenähte Stoffmaske oder auch einen Schal handeln, der Mund und Nase bedeckt. Solch einen Schutz kann jede Bürgerin und jeder Bürger selbst organisieren.“

Zusätzlich sollen überall dort, wo es bei modernen S- und U-Bahnen und auch bei Straßenbahnen und Bussen möglich ist, alle Ein- und Ausstiegstüren automatisch öffnen. Bei bisher nicht abgetrennten Fahrerkabinen soll wie auch bei Taxis mit Plexiglasscheiben oder Folien für Infektionsschutz gesorgt werden. Begleitet wird die Umstellung mit einer Informationsoffensive im Internet, mit Anzeigen und Durchsagen in Zügen und Bahnhöfen sowie mit Plakaten und Flyern.

Meldestelle für volle Züge und Busse

Trotz der neuen Hygienevorschriften sollen Pendler, Schüler und alle anderen Reisenden weiterhin auf einen möglichst großen Sicherheitsabstand achten. Wo zu volle Züge und Busse festgestellt werden, kann das Verkehrsministerium ab sofort direkt informiert werden.

„Uns erreichen über die sozialen Medien und Journalisten immer wieder Bilder von vollen Zügen und Bussen. Wir sind auch bereits bisher allen Hinweisen nachgegangen, nun wollen wir die Meldungen für die Fahrgäste aber vereinfachen. Ab sofort möchten wir den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, sich direkt an uns zu wenden“, erklärt Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer.

Unter der Nummer 089/2192-3020 ist die Hotline ab sofort Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr erreichbar. Außerdem können Fahrgäste eine Meldung unter enge-im-nahverkehr@stmb.bayern.de per E-Mail abgeben. Wichtig ist dabei die Angabe von Datum, Uhrzeit, Verkehrsmittel, Linie und gegebenenfalls Haltestelle. Bilder können als Ergänzung hilfreich sein, dabei müssen jedoch immer die Persönlichkeitsrechte der anderen Fahrgäste gewahrt werden.

„Wir leiten die Meldungen direkt an die jeweiligen Verkehrsunternehmen beziehungsweise Verkehrsverbünde weiter“, so Schreyer. „So können wir sicherstellen, dass an den richtigen Stellen nachgebessert wird. Wir gehen dabei auch künftig jedem Hinweis nach. Wenn sich alle an die Hygienevorschriften halten und auch in den nächsten Wochen überflüssige Zug- und Busfahrten vermeiden, werden wir auch diese Herausforderung meistern“, appelliert die Ministerin abschließen