Comeback der Löwen: 3:0-Auswärtserfolg beim SV Sandhausen.

TSV 1860
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Die Löwen beendeten beim 3:0-Erfolg beim SV Sandhausen die Serie von neun ungeschlagenen Spielen der Kurpfälzer, zeigten mit Marco Hiller im Tor die geforderte Reaktion nach der bitteren 1:5-Niederlage in Cottbus. Max Reinthaler (9.) und Soichiro Kozuki (33.) vor der Pause und David Philipp in der Nachspielzeit (90.+3) erzielten die Treffer.

Personal: Trainer Argirios Giannikis wartete mit einer Ünberraschung auf. Erstmals stand in dieser Saison Marco Hiller im Tor. Nicht im 20er-Kader waren Tim Danhof und der angeschlagene Moritz Bangerter. Der dritte Torhüter Erion Avdija, Sean Dulic und Eliot Muteba spielten zeitgleich mit der U21 beim SV Heimstetten.

Spielverlauf: Die Sechzger begannen beim Tabellenzweiten dominant. In der 2. Minute überlief Soichiro Kozuki nach Zuspiel von Tunay Deniz seinen Gegenspieler Sebastian Stolze auf dem linken Flügel, war auf dem Weg in den Strafraum, doch Stolze holte ihn kurz vor der Linie von den Beinen, sah dafür die Gelbe Karte (2.). Den anschließenden Freistoß von Deniz klärten die Sandhäuser am ersten Pfosten (3.). Die Löwen machten in der Folge weiter Druck, hatten einige Standards, die zunächst nichts einbrachten. Nach einer geklärten Ecke war es Deniz, der nochmals die Kugel von der linken Seite scharf machte, seine Hereingabe verlängerte Florian Bähr an der Strafraumkante mit dem Kopf Richtung Fünfmeterraum, der eingelaufene Max Reinthaler grätschte in den Ball, überwand Timo Königsmann aus sechs Metern zum 1:0 (9.). Ein Diagonalball von Lukas Reich nahm Bähr am linken Strafraumeck direkt, sein Flachschuss aufs kurze Eck bereitete Königsmann aber keine großen Probleme (19.). In der 25. Minute herrschte nach einem Freistoß von Stanislav Fehler mächtig Chaos im 1860-Strafraum. Jesper Verlaat hatte die Hereingabe aus dem Halbfeld per Kopf genau auf David Otto geklärt, der köpfte am linken Pfosten das Spielgerät in den Fünfmeterraum zurück, wo der 1860-Kapitän erneut den Ball wegköpfte. Drei Minuten später stieß Dominic Baumann am Fünfmeterraum seinen Gegenspieler Verlaat weg, Schiedsrichterin Fabienne Michel ließ weiterlaufen, der Sandhäuser Angreifer kam dadurch an den Ball, Marco Hiller warf sich ihm entgegen, konnte den Schuss aus sieben Metern verhindern (28.). In der 30. Minute griff Bähr seinen Gegenspieler David Otto nicht konsequent an, der schloss an der Strafraumkante ab, zielte aber knapp am linken Tordreieck vorbei. Einen Ballverlust der Gastgeber nutzten die Löwen drei Minuten später eiskalt. Deniz hatte von rechts in die Mitte auf Kozuki gepasst, der sprintete durchs Mittelfeld, ließ vorm Strafraum noch mit einer Köperbewegung zwei Sandhäuser ins Leere laufen, schloss aus 17 Metern ab und traf zum 2:0 ins rechte untere Eck (33.). Ein Abschluss von Lucas Wolf im 1860-Strafraum blockten die Löwen zur Ecke (37.). Kurz vor dem Pausenpfiff hätten die Sechzger sogar auf 3:0 erhöhen können. Einen Ball in die Tiefe erreichte Morris Schröter noch vor der rechten Außenlinie, legte flach zurück in die Mitte, Deniz kam halbrechts aus neun Metern zum Abschluss, Königsmann parierte den Schuss mit dem rechten Arm, den er blitzschnell nach oben riss. Der anschließende Nachschuss von Kozuki außerhalb des Strafraums ging knapp links am SVS-Tor vorbei (45.+1). Kurz danach war Pause.

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Der Sturmlauf zu Beginn der 2. Halbzeit der Sandhäuser blieb zunächst aus. Einen Freistoß von der linken Strafraumseite durch Fehler faustete Hiller aus dem Sechzehner, der Nachschuss von Stolze kam nicht aufs Sechzger-Tor (51.). Nach Zuspiel von David Otto war es Patrick Greil, der halblinks aus der Drehung zum Abschluss kam, sein Schuss aus zehn Metern ging aber deutlich über den Kasten (57.). Im Gegenzug bediente Schröter aus dem Zentrum halbrechts Deniz, in dessen Schuss aus 14 Metern sich Jakob Lewald warf, ihn dadurch zur Ecke blocken konnte (58.). In der 64. Minute hatte Greil an den Fünfmeterraum gepasst, der eingewechselte Christian Meier checkte Bähr weg, kam dadurch aus fünf Metern zum Schuss, jedoch blockte Reinthaler diesen zur Ecke. Drei Minuten später traf Baumann nach einer Hereingabe von links durch Christoph Ehlich aus fünf Metern nur die Latte des 1860-Tores (67.). In dieser Phase verteidigten die Löwen zu nachlässig! In der 70. Minute konterten sie in Überzahl, der letzte Pass von Maximilian Wolfram auf David Philipp kam aber zu ungenau, so dass die Sandhäuser an der Strafraumkante den Abschluss verhindern konnten. Da wäre sicher mehr drin gewesen. Nach einer Hereingabe von Kozuki fast von der rechten Außenlinie konnte Marco Schiroka am rechten Fünfmetereck gerade noch den Abschluss von Philipp verhindern (78.). Niklas Kreuzer setzte für die Kurpfälzer einen 22-Meter-Freistoß zunächst in die Mauer, sein Nachschuss ging weit am Tor von Hiller vorbei (80.). Kozuki hatte in der 83. Minute per Kopf an der Strafraumlinie auf Wolfram abgelegt, dessen Aufsetzer Königsmann jedoch parieren konnte. Einen Schuss von Meier aus neun Metern blockte Reinthaler im letzten Moment (89.). Der Innenverteidiger verletzte sich in dieser Szene, musste ausgewechselt werden. In der 3. Minute der Nachspielzeit erhöhte Philipp auf 3:0. Fabian Schuberts Schuss aus 14 Metern ließ Königsmann nach vorne abprallen, Philipp staubte aus kurzer Distanz ab. Die Löwen beendeten mit dem Sieg die Serie von neun ungeschlagenen Spielen der Sandhäuser und zeigten die geforderte Reaktion nach der 1:5-Niederlage in Cottbus.

TRAINERSTIMMEN

Löwen-Trainer Argirios Giannikis war nach dem Sieg erleichtert. „Kompliment an die Mannschaft, dass sie nach dem 1:5 in Cottbus heute so eine Einstellung auf den Platz bringt.“ Der 44-Jährige sprach von einer geschlossenen Mannschaftsleistung. „Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore geschossen, haben gefightet und nach hinten gearbeitet, haben die nötigen Schritte gemacht. Ich denke, es war ein hochverdienter Sieg und eine gute Reaktion aufs letzte Spiel.“ Es sei alles da gewesen, was er gefordert hatte. „Natürlich kommt eine Spitzenmannschaft wie Sandhausen auch zu Chancen. Wir haben es super verteidigt und wenn wir mal unsauber waren, dann hatten wir noch einen Fuß davor.“ Auch der Wechsel auf der Torhüterposition ging für Giannikis voll auf. „Das sind manchmal Sachen, die nicht erklärbar sind. Wir konnten René, keinen Vorwurf machen. Es geht dabei um Energie, um Psychologie. Das war heute so ein Tag!“

Sandhausens Coach Sreto Ristic war enttäuscht. „Heute hat vieles nicht gepasst, wir waren nicht so gierig und gallig wie 1860 München. Ich glaube, in den ersten 15 Minuten hatten sie drei oder vier Ecken. Wir waren nicht da! Vielleicht haben wir uns auf unserer Bilanz ausgeruht, darauf, dass wir gut verteidigen. Wir haben jetzt aber im vierten Spiel hintereinander das 0:1 gefressen, mussten hinterherlaufen. Das war heute besonders schwer.“ Zwar hätte sein Team einige Möglichkeiten gehabt, „aber so richtig haben wir den gegnerischen Torwart nicht gefordert“, monierte Ristic. „Entweder haben wir den Ball nicht aufs Tor gebracht oder den besser postierten Mann nicht gesehen oder ein Löwe hat sich dazwischengeworfen. Alles in allem war es zu wenig von uns.“

STENOGRAMM, 13. Spieltag, 02.11.2024, 14 Uhr

SV Sandhausen – TSV 1860 München 0:3 (0:2)

SVS: 22 Königsmann (Tor) – 2 Girdvainis, 21 Schikora, 14 Lewald – 36 Stolze, 27 Wolf, 24 Greil, 3 Ehlich – 7 Fehler, 28 Baumann, 17 Otto.
Ersatz: 35 Gorka (Tor) – 8 Fuchs, 9 Meier, 13 Iwe, 15 Mühling, 16 Kreuzer, 20 Maciejewski, 26 Carls, 33 Lambert.

1860: 1 Hiller (Tor) – 20 Reich, 4 Verlaat, 16 Reinthaler, 28 Bähr – 5 Jacobsen 36 Deniz – 17 Schröter, 7 Guttau, 14 Kozuki – 34 Hobsch.
Ersatz: 11 Vollath (Tor) – 8 Philipp, 10 Schubert, 18 Kloss, 21 Kwadwo, 24 Schifferl, 27 Ott, 30 Wolfram, 37 Frey.

Wechsel: Meier für Otto (57.), Kreuzer für Stolze (57.), Iwe für Fehler (72.), Mühling für Greil (72.) – Philipp für Guttau (66.), Wolfram für Hobsch (66.), Schifferl für Kozuki (86.), Schubert für Schröter (90.+1), Kloss für Reinthaler (90.+1).

Tore: 0:1 Reinthaler (9.), 0:2 Kozuki (33.), 0:3 Philipp (90.+3).
Gelbe Karten: Stolze, Wolf, Lewald – Bähr, Wolfram, Schröter.
Zuschauer: 5.280 im GP Stadion am Hardtwald.
Schiedsrichterin: Fabienne Michel (Gau-Odernheim); Assistenten: Timo Klein (Wiebelskirchen), Marcel Gasteier (Dahlheim); Vierter Offizieller: Nico Dönges (Mainz).