BvLB fordert: Nach AstraZeneca-Impfstopp Präsenzunterricht vorerst aussetzen

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Nachdem die Bundesregierung die Schutzimpfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca heute zunächst ausgesetzt hat, ist nun auch das Impfversprechen an die Lehrerschaft hinfällig. Der heutige teilweise  Wiedereinstieg in den Präsenzunterricht war schon angesichts stark steigender Inzidenzen der letzten  Tage verantwortungslos, zumal das mutierte Virus erwiesenermaßen unter jungen Menschen stärker
grassiert und schwerste Verläufe zunehmen.

Entgegen der Zusagen sind weder verlässlich Schnelltests  in ausreichendem Maße noch das dafür zwingend notwendige Konzept, wer wen, wann, wo und wie  testet, vorhanden. Damit ist ein auch nur ansatzweise sicherer Schulbetrieb nicht gegeben.

„Angesichts der Tatsache, dass in dem ‚Instrumentenkoffer‘ jetzt wieder nur noch die AHA-Regeln mit  Stoßlüften verbleiben, ist es verantwortungslos, die Schulen offen zu halten“, sagt Joachim Maiß,
Bundesvorsitzender des Verbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB). Das damit billigend in Kauf  genommene Risiko, dass infolge voller Schulbusse und ebenso voller berufsbildender Schulen das
Infektionsgeschehen außer Kontrolle zu geraten droht, ist unkalkulierbar.

„Deshalb müssen die Schulen bis Ende der Osterferien geschlossen werden und verlässlicher Unterricht  auf Distanz erfolgen“, sagt Maiß. Erst wenn Hygienemaßnahmen und Gesundheitsschutz gewährleistet
sind sowie praktikable Teststrategien für die einzelnen Schulen stehen und Impfangebote für alle  Lehrkräfte vorhanden sind, können die Schultüren mit Augenmaß für Präsenzunterricht wieder geöffnet
werden.

„Dabei dürfen Inzidenzen und Stufenpläne nicht nach Gutsherrenart ständig neu definiert und Grenzwerte missachtet werden“, so Maiß.