Mit dem Bus- und Bahnbegleitservice des Katholischen Männerfürsorgevereins (KMFV) in München wird die Teilhabe am öffentlichen Leben von älteren, behinderten und gesundheitlich eingeschränkten Menschen verbessert. Mobilitätshelferinnen und -helfer unterstützen diesen Personenkreis bei der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Die Besonderheit: Das Team der Mobilitätshelfer setzt sich unter anderem aus langzeitarbeitslosen Menschen zusammen, die von Mitarbeitern des KMFV angeleitet werden. Ermöglicht wird dies durch die Förderung des Jobcenters München und des Referats für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München in Zusammenarbeit mit der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und dem Behindertenbeirat der Stadt München.
Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, machte sich ein Bild vor Ort und ist von dem Projekt begeistert: „Der Bus- und Bahnbegleitservice ist eine ehrenwerte Aufgabe und ein Mehrwert für die Gesellschaft. Und vor allem ist es eine Win-win-Situation: Eine Person, die lange auf dem Arbeitsmarkt nicht Fuß fassen konnte, bekommt hiermit die Chance. Und auf der anderen Seite wird eine bedürftige Person unterstützt, die aufgrund einer körperlichen oder geistigen Einschränkung, sei es durch Alter oder Behinderung, einen Begleitservice benötigt. Ich freue mich, dass wir als Bundesagentur für Arbeit mit dem Teilhabechancengesetz zu der Förderung des Projektes erfolgreich beitragen können, und wünsche mir, dass noch viele solcher Projekte ins Leben gerufen werden.“
Prälat Bernhard Piendl, Landes-Caritas Direktor in Bayern, sieht es ähnlich: „Die Bus- und Bahnbegleitung bietet echte Chancen auf Teilhabe – und zwar sowohl für diejenigen, die als Begleitpersonen unterwegs sind, wie auch für diejenigen, die auf Unterstützung angewiesen sind. So wird das Angebot dem Namen des Gesetzes gleich doppelt gerecht. Dabei geht es nicht nur um Teilhabe am Arbeitsleben, sondern auch um Teilhabe an der Gesellschaft, sei es durch eine sinnerfüllte Tätigkeit oder durch die Unterstützung zur Mobilität. Beide Zielgruppen des Angebots sind zwar Empfänger caritativer Dienste, aber gerade dadurch, dass man sich gegenseitig unterstützt, zeigt man sich solidarisch. Und im besten Fall entstehen zwischenmenschliche Kontakte, die für die Nutzer wie für die Begleitpersonen auf dem Weg zu mehr Teilhabe an der Gesellschaft besonders wertvoll sein können.“
Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft: „Mit dem Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm, kurz MBQ, leistet die Stadt einen bedeutenden Beitrag zur Umsetzung der Teilhabe am Arbeitsmarkt in München. Damit verbessern wir die Beschäftigungsfähigkeit von arbeitsmarktfernen, aber erwerbsfähigen Personen, die bisher noch nicht in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert werden konnten. Der Bus und Bahnbegleitservice ist ein einzigartiges MBQ-Projekt mit vielfältigem kommunalen Nutzen. Kurzum: Ein Projekt, das sozialpolitische, inklusive und klimafreundliche Zielsetzungen mittels öffentlich geförderter Beschäftigung umsetzt und zugleich das Dienstleistungsangebot der Stadt ausbaut und kostenfrei zur Verfügung stellt.“
Die Geschäftsführerin des Jobcenters München, Anette Farrenkopf, ergänzt: „Seit Inkrafttreten des Teilhabechancengesetzes haben in München über 320 Langzeitarbeitslose eine Beschäftigung über das Förderprogramm ‚Teilhabe am Arbeitsmarkt‘ aufgenommen. Durch eine intensive Unterstützung, eine individuelle Beratung der Kundinnen und Kunden sowie durch eine gezielte Arbeitgeberansprache konnten wir für viele Familien in unserer Landeshauptstadt wieder eine echte Perspektive schaffen. Wir entwickeln Stellen und fördern Projekte, die der Stadtgesellschaft sichtbar zugute kommen. Der Bus- und Bahnbegleitservice ist hierfür ein hervorragendes Beispiel.“
Thomas Ballweg, Stellvertretender Vorstand und Referent für Arbeit und Beschäftigung des Katholischen Männerfürsorgevereins München: „Der Katholische Männerfürsorgeverein München fördert seit vielen Jahren die berufliche Integration von Menschen in Langzeitarbeitslosigkeit. Das Instrument ‚Teilhabe am Arbeitsmarkt‘ ist eine hervorragende Möglichkeit, Menschen wieder in eine arbeitsvertragliche Beschäftigung zu bringen und sie gesellschaftlich zu integrieren. Derzeit beschäftigen wir in diesem Instrument 22 Menschen, davon 16 beim Bus- und Bahnbegleitservice. Weitere Förderungen befinden sich bereits in der Vorbereitung.“ Informationen im Internet unter www.muenchen.de/mbq.