Die Pistole in einem Waffenholster am Gürtel, die Handfesseln in der Gesäßtasche, das Pfefferspray griffbereit in der Hosentasche. So ausgestattet griffen Beamte der Bundespolizei am Sonntagmorgen (26. August) am Hauptbahnhof einen 33-jährigen Polen auf.
Gegen 01:30 Uhr waren mehrere Beamte der Bundespolizei im Hauptbahnhof in München unterwegs, um am Querbahnsteig einen Platzverweis durchzusetzen. Währenddessen nahm ein Beamter einen Mann wahr, der sich knapp 20 Meter hinter den Streifen befand. Er lief auf und befand sich wenig später etwa fünf Meter neben der letzten Streife. Einem Beamten fiel an der Hüfte unter dem Pullover ein Gegenstand auf. Sein erster Gedanke, auch aufgrund des Verhaltens: Es könnte sich um einen zivilgekleideten Polizisten handeln. Bei einer Ansprache des Mannes stammelte dieser jedoch in äußerst gebrochenem Deutsch nur Unverständliches. Er wurde zur Dienststelle mitgenommen, wo bei einer Durchsuchung Holster, Pistole, Handfesseln und ein Pfefferspray aufgefunden wurden.
Der in Schwabing lebende Pole gab, wenig glaubwürdig an, dass „er sich nur verteidigen möchte, falls etwas passiert“. Bei der Pistole handelte es sich um eine Softairwaffe. Sie wurde sichergestellt. Den 33-Jährigen erwartet nun eine Ordnungswidrigkeitenanzeige, da die Druckluftwaffe als „Anscheinswaffe“ zu Buche schlägt.
Die Bundespolizei warnt davor, aufzutreten wie der 33-Jährige und rät zudem davon ab, eine Softairpistole zur Verteidigung mitzuführen!
Sich im öffentlichen Raum mit einer Softairwaffe verteidigen zu wollen, bezeichnet die Münchner Bundespolizei als „ganz schlechte Idee“. Gegen einen 33-jährigen Polen, der im Münchner Hauptbahnhof mit Pistole, Reizstoffsprühgerät und Handfesseln unterwegs war, wird nun wegen Tragens einer Anscheinswaffe ermittelt.