Belobigung von mehreren Bürgern i. S. falsche Polizeibeamte durch die Münchner Polizei

Im Jahr 2020 wurde eine Vielzahl von älteren Personen durch sogenannte falsche Polizeibeamte telefonisch kontaktiert. Den älteren Mitbürgern wurde hierbei vorgespiegelt, dass in ihrer Nähe ein Einbruch stattgefunden habe und ein Teil der Einbrecherbande gefasst werden konnte.

Weitere Mitglieder seien jedoch noch auf freiem Fuß. Bei den festgenommenen Personen habe man ein Notizbuch aufgefunden, in welchem die Personalien der jeweiligen späteren Geschädigten notiert seien. Zudem stünde auf dem Notizbuch ein Hinweis über die Vermögensverhältnisse oder den Familienstand. Durch geschickte Gesprächsführung und unter Ausübung von psychischem Druck werden die Geschädigten dazu gebracht, zu ihrer Bank zu gehen, Geld abzuheben bzw. aus dem Schließfach zu entnehmen und im Anschluss Zuhause oder an einer anderen beliebigen, vorher vereinbarten Örtlichkeit zu übergeben.

Auch ein älteres Ehepaar aus dem Landkreis München und ein 66-jähriger Münchner wurden mit o. g. Legende durch die aus der Türkei heraus agierende Tätergruppierung kontaktiert. Sie bemerkten jedoch den Betrugsversuch und schalteten parallel die echte Polizei ein. Hierdurch konnten in beiden Fällen Festnahmen erfolgen. In beiden Fällen wurden die jeweiligen Abholer im Gericht zu Freiheitsstrafen von drei Jahren bzw. drei Jahren und sechs Monaten verurteilt.

Bei weiteren Tatausübungen konnten zusätzlich Geldübergaben durch unbeteiligte Dritte verhindert werden. Ein 59-jähriger Taxifahrer aus München bemerkte, dass sein Fahrgast einem Betrug aufgesessen und soeben im Begriff war, sein Vermögen von der Bank zu holen. Durch sein aufmerksames Verhalten verhinderte er eine Abhebung bei der Bank und fuhr den 87-jährigen Geschädigten unmittelbar zur nächstliegenden Polizeiinspektion, wo die Anzeigenaufnahme erfolgte.

Aufmerksam zeigten sich auch zwei Bankangestellte aus München (eine 46-Jährige sowie ein 59-Jähriger). Sie bemerkten, dass ihre Kunden ihr Bankkonto aufgrund eines Betrugsversuchs leerräumen wollten und informierten die echte Polizei. Eine Übergabe des Geldes bzw. beim Fall des Einschreitens des Bankangestellten eine geplante Übergabe von Onlinegutschein-Codes durch eine 82-jährige Geschädigte konnten hierdurch verhindert werden.

Aufgrund ihres vorbildlichen Engagements wurden alle genannten Personen am Donnerstag, 19.05.2022, im Polizeipräsidium München von dem Leiter der AG Phänomene belobigt.