Bayerns Brauer: Finger weg von unseren Volksfesten! Kulturverbot in Bayern nutzt der Ukraine nichts

Quelle Bayerischer Brauerbund

„Nehmt uns nicht auch noch eine dritte Volksfestsaison!“ Mit großer Sorge verfolgt der Bayerische Brauerbund Diskussionen, ob man in Bayern Volksfeste veranstalten kann, während in der Ukraine ein Krieg tobt. Münchens OB Reiter hatte erst jüngst diesbezügliche Zweifel formuliert und ein Fragezeichnen hinter das Oktoberfest 2022 gesetzt.

Ein „verheerendes Signal“, findet der Bayerische Brauerbund. Gerade laufe die Vorbereitung der Volksfeste 2022 an, in allen bayerischen Regionen würden sie mit Freude erwartet. Nach zwei Jahren CORONA-Pause und Absagen aller Volksfeste sei es für die vielen ehrenamtlich arbeitenden Kulturschaffenden bereits heute schwierig, den Nachwuchs und die Organisationsteams ohne Auftritte für Proben zu motivieren und für die aufwändige Vorbereitung der geplanten Veranstaltungen bei der Stange zu halten. Ein neuerlicher Rückschlag, so befürchtet der Brauerbund, könne für viele gerade kleinere Feste ein Aus auf Dauer bedeuten.

Die bayerischen Volksfeste, Dulten und Messen seien „integraler Bestandteil der bayerischen Kultur und Lebensart“. Sie hätten eine oft Jahrhunderte zählende Tradition und seien eng mit geschichtlichen Ereignissen, Jahrestagen und kulturellen Bräuchen verbunden.

Weltweit stehe die gelebte Volksfesttradition, hinter der unzählige Trachten- und Brauchtumsvereine, Musikkapellen, Schützen und Traditionsvereinigungen stehen, für bayerische Lebensart und Heimatverbundenheit.

Man verschließe die Augen keineswegs vor dem schrecklichen Krieg in der Ukraine und seinen Auswirkungen auf viele Menschen und Lebensbereiche. Nach mehr als zwei Jahren Dauerkrise müsse den Menschen nach Ansicht des Brauerbundes aber auch ein Angebot unterbreitet werden, sich durch ein paar Stunden Kultur, Genuss und Lebensfreude vom allgegenwärtigen Krisenmodus abzulenken.

Der Präsident des Bayerischen Brauerbundes, Georg Schneider, freut sich deshalb über die Eröffnung des traditionell ersten Volksfestes in Bayern nach der Winterpause, dem Würzburger Frühjahrsvolksfest. „Der Besuch unseres Ministerpräsidenten Markus Söder zur Volksfesteröffnung in Würzburg ist uns ein Zeichen des Willens zu weiteren Lockerungen und zur Rückkehr zur Normalität in Bayern! Wir müssen den Menschen wieder soziale Kontakte ermöglichen und sie nach zwei Jahren der Fremdbestimmung selbst entscheiden lassen, ob sie zusammen feiern wollen!“ so Präsident Schneider.

Der Bayerische Brauerbund e.V. fordert alle landes- und kommunalpolitisch tätigen Verantwortlichen auf, dem Beispiel Würzburgs zu folgen und den Weg freizumachen für die Volksfestsaison 2022.