(Robert Tanania) BAD DIRECTOR ist eine sarkastische Total-Abrechnung mit der Sinnentleertheit der ganzen Medien- und Konsumgesellschaft, ein provokanter Film, der mit drastischer Komik immer auch von der unstillbaren Sehnsucht nach Liebe und Schönheit erzählt. Das ganze Drehbuch ist ein wütender Aufschrei um überholte Machtstrukturen und eine große innere Leere.
Die wütenden Tiraden des Antihelden gegen alle Systemprofiteure richten sich immer auch gegen sich selbst. Nur der Regisseur und Autor Oskar Roehler kann diese lächerliche Figur unter lächerlichen Figuren so in Szene setzen. Und nur Oliver Masucci kann diese Figur so schonungslos, schreiend komisch und zugleich auch tragisch, auf die Leinwand bringen. Hier zeigt Masucci einmal mehr, dass er vor keiner Selbstentblößung zurückschreckt.
Die Story
Gregor Samsa (Oliver Masucci), ein älter werdender Regisseur Ende 50, befindet sich in den besten Jahren seines Lebens, kann damit aber nichts anfangen. Bei ihm greift die Post-Midlife-Crisis und eine Art von Wohlstandsverwahrlosung um sich. Sein Luststreben kulminiert in Puffbesuchen, Alkoholkonsum und langweiligen nächtlichen Streifzügen durch die Stadt. Er schaudert vor der ganzen Branche, welche ihn einst großgemacht hat. Beim Empfang des Deutschen Filmpreises hält er es nur lästernd und betrunken aus und das große Schaulaufen seiner Kollegen kommentiert er nur noch mit bitterbösem Spott. Hals über Kopf verlässt er die Party und flüchtet sich in ein Antiquariat. Dort entdeckt er die wunderschöne Grete (Bella Dayne), die er kurze Zeit später in einem Bordell wiedertrifft und sie zu seiner sinnlich-intelektuellen Muse auserwählt. Danach starten gleich am nächsten Tag die Dreharbeiten seines neuen Films. Doch am Set läuft alles schief. Gregor legt sich mit den arroganten Hauptdarstellern (Anne Ratte-Polle, Elie Kaempfen) an, die er beide nicht leiden kann. Er hält das ganze Team für unfähig. Und darüber hinaus kollidiert Gregor auch mit dem eigenmächtigen Regieassistenten (Götz Otto) und dem selbstgefälligen Produzenten (Anton Rattinger), den außer seinem Geld nichts interessiert. Als ihm nun in den letzten Stunden vor der ersten Klappe die Dreharbeiten zu entgleiten drohen und der Absturz in den Wahn, bleibt für Gregor nur noch die Flucht nach vorn: zu Grete, zur Liebe … doch es kommt alles ganz anders.
Weitere Informationen
Regie/Drehbuch: Oskar Roehler, nach seinem Roman „Selbstverfickung“
Darsteller: Oliver Masucci, Bella Dayne, Anne Ratte-Polle, Elie Kaempfen, Götz Otto, Jürgen Tröster u.v.m.
Produktionsland: Deutschland 2023
Filmlänge: 131 Min.
Musik: Martin Todsharow
Genre: Komödie
FSK: freigegeben ab 16 Jahren