Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) wirkt der nach wie vor übermäßigen Verschwendung von Lebensmitteln entgegen. Auf Initiative von Kristina Frank, Kommunalreferentin und 1. Werkleiterin des AWM, veranstaltete der AWM deshalb gestern einen Runden Tisch gemeinsam mit Vertretern der Münchner Supermärkte, der Gastronomie, der Münchner Tafel und weiteren sozialen Trägern sowie dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und auch dem Sozialreferat, dem Referat für Gesundheit und Umwelt sowie dem Referat für Arbeit und Wirtschaft.
Ziel des Zusammentreffens war es, gemeinsam auszuloten, wo Möglichkeiten gesehen werden, weniger Lebensmittel zu verschwenden und Produkte mit kleinen Mängeln besser zu nutzen, statt sie wegzuwerfen. Dadurch werden Ressourcen geschont und Abfall vermieden.
„Ich freue mich sehr, dass es uns heute gelungen ist, in einer großen Expertenrunde Ideen, Beispiele und Strategien auszutauschen, um die Lebensmittelabfälle in München zu reduzieren. Unter anderem stellten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fest, dass es gute Ansätze gibt: So werden von vielen Supermärkten Lebensmittel, die am Ende des Tages übrig bleiben, an Einrichtungen wie die Tafel oder Foodsharing weitergegeben. Beachtenswert ist dieses Engagement auch in der Münchner Großmarkthalle und auf der Wiesn. Aber das reicht nicht. Es besteht Optimierungsbedarf, zum Beispiel in der Aufklärung der Verbraucher_innen, in der Logistik und bei der Verfügbarkeit von Räumlichkeiten. Als nächsten Schritt werden wir deshalb alle Möglichkeiten von Kampagnen gegen die Lebensmittelverschwendung prüfen. Insbesondere liegt mir dabei am Herzen, bei den Jüngsten zu beginnen: Wir müssen bereits in den Schulen die Wertschätzung von Lebensmitteln etablieren“, so Kristina Frank.
Als weitere Maßnahme organisiert der AWM regelmäßige Treffen, um die Verbesserungen bei Logistik und Infrastruktur einzufordern.
55 Kilogramm Lebensmittel pro Person und Jahr landen im Müll. Das hat eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung im Jahr 2017 ergeben. Dabei machen Obst und Gemüse einen Anteil von 34 Prozent aus, Backwaren liegen bei 14 Prozent und Fleisch und Fisch bei 4 Prozent. Lebensmittelabfälle entstehen bei der Erzeugung und Verarbeitung, bei Großverbrauchern, im Handel und in Privathaushalten. Ein großer Teil der Lebensmittelabfälle wäre auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette vermeidbar.