Bis die Münchnerinnen und Münchner die acht Sommerbäder der SWM wieder für sich erobern können, braucht es noch viel Einsatz des Bäderpersonals und der rund 80 Saisonkräfte.
Im Schnitt vier Wochen Großputz
„Auswintern“ heißt es, wenn ein Freibad fit für den Sommer und die Badegäste gemacht wird. Rund vier Wochen vor Badöffnung beginnen die Auswinterungsarbeiten in sieben der acht Münchner Freibäder.
•Ganz am Anfang steht die Reinigung des gesamten Areals. Neben Herbstlaub müssen abgebrochene Äste, Zweige und sonstiger Unrat, der sich über die Wintermonate angesammelt hat, beseitigt werden. Wege und Beete werden von Moos und Unkraut befreit.
•Dann folgen die Reparaturen: Vor allem die durch den Frost gesprungenen Fliesen und Teerdecken müssen erneuert, neue Farbanstriche aufgebracht werden.
•Nun geht es ans Grundreinigen und Befüllen der Becken. Hier haben sich seit dem „Einwintern“ im Oktober Laub, Er-de, Algen und Geäst angesammelt. Die Grundreinigung ist übrigens auch bei kühleren Temperaturen eine schweiß-treibende Arbeit – und noch mehr in den Freibädern mit Sprungbecken: Dort müssen Schmutz und Schlamm aus mehr als fünf Metern Tiefe nach oben befördert werden.
•Parallel dazu werden die Wasserleitungen wieder in Betrieb genommen. Sie wurden vor dem Winter entleert, um Frostschäden zu vermeiden. Rohre, Anschlüsse und Abläufe werden überprüft und nötigenfalls repariert, Ventile eingesetzt und Armaturen montiert. Im Anschluss werden die Sanitäranlagen und Umkleiden gereinigt.
Im Kinderbereich werden Planschfiguren, Wippen, Schaukeln und Fußballtore gereinigt, gewartet und erneuert. Zu-dem wird der Sand aus Hygienegründen ausgetauscht.
Wenn dann alle Arbeiten abgeschlossen sind, heißt es „Wasser marsch“: Vier bis fünf Tage dauert es, bis im Schyrenbad die rund 2,7 Millionen Liter in die drei Becken eingelaufen sind, noch einmal fünf bis sieben Tage, bis sie auf rund 24°C erwärmt sind.
Ein bisschen länger läuft das Auswintern im Naturbad Maria Einsiedel. Es startet zwar als letztes in die Saison – ist aber das erste, in dem die Vorarbeiten beginnen. Denn hier ist der Aufwand besonders hoch. Die Badmitarbeiter machen auch hier Liegewiesen, Badesee und das Nichtschwimmerbecken sowie den Kinderplanschbereich sommerfit – allem voran aber kümmern sie sich den Aufbereitungsteich. Denn nach der Pflanzenpflege im Teich brauchen die Mikroorganismen für die biologische Wasseraufbereitung noch gut vier Wochen, bis sie ihre Reinigungsfunktion erfüllen können.
Die letzten Handgriffe Damit die Sicherheit der Badegäste allzeit gewährleistet ist, müssen nicht nur die Rettungsschwimmer einen Auffrischungskurs machen. Auch Sicherheitseinrichtungen und Rettungsgeräte werden einer intensiven Prüfung unterzogen. Außerdem wird die Technik im Kassenbereich ausgiebig getestet und der Schaukasten auf den aktuellen Stand gebracht.
Letzter Feinschliff, bevor die Badegäste im Mai kommen: Die Liegewiesen werden zum ersten Mal gemäht. Dabei fallen rund zwei Lkw-Ladungen Grünabfall an – und das allein im Schyrenbad.