Augentraining für die Arbeit am Computer

Acht Stunden täglich vor dem großen Computerbildschirm im Büro zu sitzen, ist für die Gesundheit nicht gerade ideal. Verspannungen, Kopfschmerzen und Müdigkeit sind die Folge. Am stärksten betroffen sind jedoch die Augen. Jeder Arbeitnehmer, der am Monitor arbeitet, kennt die Beschwerden: Brennen, Tränen oder Flimmern. Das muss aber nicht sein! Die TÜV SÜD Experten geben Tipps, wie den Augen durch einfache Übungen geholfen werden kann.

  • Gegenstände fixieren: Die wohl einfachste Übung ist es, einen Gegenstand abwechselnd eine Weile zu fixieren und dann den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. Durch den Wechsel zwischen Nah und Fern wird die Augenmuskulatur gelockert und entspannt. Noch besser ist es, mehrere, unterschiedlich weit entfernte Gegenstände anzuvisieren. Man wählt dabei drei Gegenstände – einen in unmittelbarer Umgebung, einen möglichst weit entfernt und einen dazwischen. Diese fixiert man nun nacheinander an und wiederholt dies etwa drei Minuten lang im gleichen Rhythmus. So werden die Augen auf verschiedene Weise beansprucht und die Muskulatur gelockert.
  • Massage: Bei vielen Menschen sorgt eine Massage für die schnellste Entspannung. Die Mittelfinger beider Hände werden auf die Stirn gelegt. Von da an wandern die Finger in gleichmäßigen Kreisbewegungen abwärts bis zum unteren Ansatz der Ohren. Dieser Vorgang kann ebenfalls wiederholt werden. Eine weitere Methode ist das Massieren der Augenpartie: Daumen und Mittelfinger werden an die Nasenwurzel gelegt, der Zeigefinger zwischen die Augenbrauen. Nun führen alle drei Finger leichte Kreisbewegungen aus.
  • Gähnen: Klingt zwar etwas ungewöhnlich, ist jedoch äußert effektiv! Durch das bloße Gähnen – egal ob mit Absicht oder unbewusst – wird zunächst die Muskulatur um die Augen angespannt und dann wieder gelockert. So entkrampft sich die beanspruchte Augenpartie allmählich. Außerdem tritt Tränenflüssigkeit auf, die sich durch den Lidschlag verteilt und trockenen Augen entgegenwirkt.
  • Blinzeln: Menschen neigen vor einem Computermonitor häufig zum Starren. Das heißt, sie blinzeln seltener als normal und das Auge kann sich schlechter erholen. Denn ohne die kurze Dunkelheit des Lidschlages kann sich der Sehpurpur nicht regenerieren. Dieser wird besonders stark verbraucht, wenn man in eine direkte Lichtquelle – beispielsweise den Bildschirm – schaut. Außerdem führt das Starren zu trockenen Augen. Regelmäßiges Blinzeln fördert Tränenflüssigkeit, die einen feuchten Film bildet. Auch die Staubpartikel aus der Luft werden durch das Blinzeln aus dem Auge gespült.
  • Palmieren: Beim Palmieren werden beide Hände muschelartig vor die geschlossenen Augen gehalten. Am besten wird diese Übung im Stehen ausgeführt, da dadurch der Rücken ebenfalls gelockert werden kann. Die Augen sollten mindestens zwei Minuten – bei Bedarf auch länger – geschlossen bleiben. Eine ideale visuelle Entspannung wird erreicht, in dem man an gar nichts denkt oder sich die Farbe Schwarz vorstellt. Durch sinken lassen der Hände und das ganz allmähliche Öffnen der Augen, wird die Übung beendet. Ein positiver Effekt ist sofort spürbar: Die Farben wirken deutlich intensiver und man selbst ist entspannter.
  • Akkomodieren: Auch beim Akkomodieren werden die Augen abgedeckt, allerdings nicht gleichzeitig. Man hält sich zuerst das eine, zum Beispiel das rechte Auge, zu. Die linke Hand wird nun mit ausgestrecktem Arm vor das andere Auge gehalten. Während man einen Punkt auf der Handfläche fixiert, wird sie auf das Auge zubewegt. Dabei ist das Auge möglichst dauerhaft scharf gestellt. Dann streckt sich der Arm nach und nach wieder aus. Diese Augenübung sollte mit beiden Seiten mehrfach wiederholt werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen.
  • Lichtbaden: Diese Übung ist besonders gut für Menschen geeignet, die sehr empfindlich auf Helligkeit reagieren. Das Gesicht wird dabei mit geschlossenen Augen zur Sonne gerichtet. Ist diese zu grell, reicht auch der Blick gen Himmel aus. Sieht man die Sonne, besonders im Winter, dagegen nur selten, kann auch eine Lampe Abhilfe schaffen. Diese sollte zwischen 40 und 100 Watt stark sein. Wer sehr lichtempfindlich ist, verwendet am besten eine schwache Lampe. Vor diese setzt man sich dann etwa drei bis fünf Minuten und bewegt seinen Kopf leicht hin und her. Die Übung kann mit Palmieren beendet werden, um einen noch besseren Entspannungseffekt zu erzielen.

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