Seit drei Generationen betreibt die Familie Ackermann einen Porzellanstand auf der Auer Dult. Das sind 50 Jahre Frauenpower pur, denn Großmutter Katharina Kriener, Tochter Ingrid Ackermann und Enkelin Andrea Ackermann-Hopf haben miteinander durch den Verkauf von Namenstassen über die Jahrzehnte das unverwechselbare Gesicht dieses Geschäfts geschaffen.
Es begann im oberfränkischen Arzberg; einer ehemaligen Hochburg der Porzellanindustrie. In der Zeit nach 1946 war der Bedarf an Haushaltswaren groß. Vieles war in den Kriegsjahren zerstört, verlorengegangen oder zurückqelassen worden. Katharina Kriener entschloss sich deshalb, ihr Glück mit dem Verkauf von Porzellanwaren auf den verschiedensten Märkten in Süddeutschland zu versuchen.
Dank ihres Vaters, der als ehemaliger Besitzer einer PorzellanveredelungsManufaktur zu den Honoratioren von Arzberg zählte, konnte sie Geschäftsbeziehungen zu Porzellanfabriken in ganz Oberfranken knüpfen und so an die vielgefragte Ware kommen. ,,So ganz glücklich war die frühere ‚höhere Tochter‘ als Marktfrau nie“, erzählt die Enkelin Andrea Ackermann-Hopf, ,,Trotzdem erwies sie sich als gute Geschäftsfrau und baute mit ihrem Manh Ferdinand das Marktgeschäft erfolgreich auf.“ Ihre Spezialität: Porzellanartikel mit Namen. Katharina Kriener kam auf diese zündende Geschäftsidee, als sie· aus einer Vorkriegsproduktion drei Tassen mit goldener Namensaufschrift fand. 1966 standen die Krieners zum ersten Mal auf der Auer Dult. Ihnen wurde ein Stand in prominenter Lage vor der Mariahilfkirche zugewiesen. Es war ein Einstand mit · St_urmgeläut: Der Kirchturm wurde gerade renoviert, dadurch kam die Steuerung der Kirchturmglocken aus dem Takt und ließ die Glocken stundenlang läuten.
1970 stieg Ingrid Ackermann, Katharina Krieners Tochter, in das Geschäft .ein und brachte neue Ideen mit. Sie führte weißes Serienporzellan ein und eine zweite Sorte Namenstassen – mit roter Schrift und Blumengirlanden. In dieser Zeit kauften bei Katharina Kriener und Ingrid Ackermann viele Berühmtheiten aus Film, Funk und Fernsehen ein, zum Beispiel die Kessler-Zwillinge und Tatort-Kommissare. Szene-Wirt Kai Wörsching erstand hier das Geschirr für ausgesuchten Events in seinem Bistro.
Schon mit 13 Jahren unterstützte Andrea Ackermann-Hopf, die dritte im Bunde der Frauen, ihre Großmutter Katharina Kriener auf der Auer Dult.
. . . Die Diplompsychologin wurde damals vom Dult-Virus infiziert und führt heute das. Familiengeschäft weiter in die Zukunft. Auch sie entwickelte eine neue Namenstasse und nahm personalisiertes Porzellan mit dem Schwerpunkt auf Motivenfür Kinder in die Produktpalette auf.