Auch im zweiten Versuch an der Bundespolizei gescheitert

Bildunterschrift: Ob mit manipulierten Dokumenten oder gar mit kompletten Fälschungen, immer wieder versuchen Reisende die Bundespolizisten am Münchner Airport zu täuschen. Hier eine Beamtin bei der Überprüfung eines Reisepasses mit Spezialgerät.
Bildunterschrift:
Ob mit manipulierten Dokumenten oder gar mit kompletten Fälschungen, immer wieder versuchen Reisende die Bundespolizisten am Münchner Airport zu täuschen. Hier eine Beamtin bei der Überprüfung eines Reisepasses mit Spezialgerät.

-Kolumbianer “verlängert” seinen Aufenthaltstitel selbst-

Flughafen München – Außerplanmäßig bereits in München endete am Montag (15. Juni) die Reise eines Kolumbianers. Der 35-Jährige hatte bei der Einreisekontrolle am Münchner Airport versucht, die Bundespolizisten mit einem manipulierten Aufenthaltstitel zu täuschen. Die Beamten nahmen den Mann vorläufig fest. Später sollte sich herausstellen, dass der Südamerikaner bereits Ende 2013 bei der Bundespolizei in Kleve mit falschen Dokumenten aufgeflogen war.

Der kolumbianische Staatsangehörige hatte den Bundespolizisten bei seiner Einreise aus Mexico City seinen Reisepass mit einem spanischen Aufenthaltstitel vorgelegt. Er erzählte den Polizisten, er wolle seine Tante in Düsseldorf besuchen. Wie die Beamten mit geschultem Auge feststellten, war der Pass zwar echt, der Aufenthaltstitel aber verfälscht. Der Reisende hatte seine Permiso de Residencia offensichtlich ohne behördliches Zutun “verlängert”.

Bei den weiteren Ermittlungen fanden die Bundespolizisten am Moos-Airport heraus, dass ihre Kollegen in Kleve den Kolumbianer bereits Ende 2013 aus dem Verkehr gezogen hatten. Damals wollte der heute 35-Jährige die Beamten mit einem gefälschten argentinischen Pass täuschen, flog aber ebenso auf wie jetzt am Münchner Flughafen.

Mit den Ermittlungsergebnissen und dem Tatvorwurf konfrontiert, erzählte der Südamerikaner, er habe früher in Spanien gelebt. Daher stamme auch der Aufenthaltstitel. Als dieser 2013 abgelaufen sei, habe er keinen neuen mehr bekommen und Spanien verlassen müssen. Er aber habe in Europa bleiben wollen. Da habe er sich von einem Afrikaner in Barcelona für 300 Euro den argentinischen Pass besorgt und sich damit auf den Weg zu Verwandten nach Düsseldorf gemacht. Nachdem er aber bei der Einreise an der deutsch-holländischen Grenze mit dem gefälschten Pass an deutschen Bundespolizisten gescheitert war, sei er wieder zurück nach Spanien. Dort habe er sich dann unerlaubt aufgehalten, bis die spanische Polizei ihn vor etwa vier Monaten bei einem Diebstahl erwischt und dann abgeschoben habe.

Weil er aber unbedingt wieder zurück nach Europa wollte, habe er einem Landsmann in Medellin umgerechnet 500 Euro bezahlt, damit dieser seinen abgelaufenen spanischen Aufenthaltstitel so aufbereite, dass er wieder nach Europa reisen könne. Gesagt, getan. Der Beauftragte veränderte offensichtlich das Gültigkeitsdatum des spanischen Dokuments. Wohl ganz von seiner Arbeit überzeugt, habe der Fälscher dem 35-Jährigen garantiert, dass die Karte komplett wie original sei und er damit überall in Europa reisen könne. Also habe er sich über Mexiko auf den Weg nach Europa gemacht.

Am Münchner Flughafen angekommen, belehrten die Bundespolizisten den Kolumbianer jetzt aber eines Besseren und zeigten den Mann wegen Urkundenfälschung und des Versuchs der unerlaubten Einreise an. Zur Sicherung des Strafverfahrens musste der Beschuldigte bei der Bundespolizei noch 250 Euro hinterlegen, bevor die Beamten ihn heute (16. Juni) Abend wieder zurück nach Mexiko schicken.