Anfängerschwimmkurse bereits in den Sommerferien

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Nach Erkenntnissen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nimmt die Zahl der Nichtschwimmer*innen seit Jahren zu. 90 Prozent der Grundschulkinder im Alter von fünf bis elf Jahren können nicht sicher schwimmen, nur 50 Prozent erreichen das Seepferdchen-Niveau. Wegen des coronabedingten Distanzunterrichts konnte in diesem Schuljahr zudem der im Lehrplan verankerte Schwimmunterricht nicht stattfinden. In der Pandemie waren auch die Hallen- und Freibäder lange Zeit geschlossen, weshalb zahlreiche Menschen bei warmem Wetter ihre Freizeit an Seen verbringen, auch wenn viele nicht sicher genug schwimmen. Damit steigt die Gefahr für Badeunfälle.

Die Stadt München will gemeinsam mit ihrem Partner Stadtwerke München GmbH (SWM) dieser Entwicklung weiter entgegenwirken. Sowurde auf Initiative von Bürgermeisterin Verena Dietl ein Konzept entwickelt, durch welches bereits in den Sommerferien die Wasserzeiten für Schwimmvereine und Kursanbieter ausgeweitet werden können. Erreicht wird diese Neuerung gegenüber den Vorjahren, indem sechs Bäder – drei Schulschwimmbäder und drei SWM-Bäder – zu bestimmten Zeiten exklusiv für Anfängerschwimmkurse von Vereinen und Schwimmschulen geöffnet bleiben. Nach den Ferien wird das Konzept evaluiert mit dem Ziel, Wasserzeiten auch künftig während der Sommerferien anbieten zu können.

Für das kommende Schuljahr sollen in den mehr als 35 Schulschwimmbädern und in den SWM-Bädern im Rahmen des Sportunterrichts flächendeckend Schwimmkurse angeboten werden. Nach der Unterrichtszeit werden die Schulschwimmbäder bevorzugt für Anfängerschwimmkurse von Vereinen und Schwimmschulen gebucht. Alle Schwimmkurse werden von der Stadt München finanziell unterstützt. Zudem werden trotz knapper Kassen in den nächsten Jahren zehn Bäder fertiggestellt, um Fahrtzeiten zwischen Schule und Bad zu verkürzen und zusätzliche Angebote zu schaffen. Zum Ende des kommenden Schuljahrs plant das Referat für Bildung und Sport wieder das „Große Schwimmfinale für die Münchner Schulen“ zu organisieren. Dabei können die Schulen den Schwimmunterricht des gesam- ten Schuljahres geblockt absolvieren: Fünf Tage mit jeweils 120 Minuten ergibt 600 Minuten Schwimmunterricht in einer Woche. Eine besonders effektive Form des Schwimmenlernens. Unterstützung bekommen die Lehrerinnen und Lehrer beim Schwimmfinale von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, zum Beispiel von der Wasserwacht.

Bürgermeisterin Verena Dietl: „Es war mir ein großes Anliegen, dass insbesondere dieses Jahr der Schwimmbetrieb in den Sommerferien aufrechterhalten werden kann. Zu lange waren die Bäder geschlossen, zu lange konnten Kinder- und Jugendliche nicht schwimmen üben. Ich bin daher sehr dankbar, dass es in Zusammenarbeit mit den Vereinen und Kursanbieter*innen und trotz organisatorischer Hürden gelungen ist, einige Bäder im Sommer offen zu halten. Jedes Kind muss spätestens am Ende der Grundschulzeit schwimmen können! Dafür wünsche ich mir eine noch bessere Unterstützung durch den Freistaat Bayern, insbesondere durch eine Anpassung der Lehrpläne wie auch durch zusätzliche Mittel, um beispielsweise Lehrer*innen für die Schwimmausbildung zu qualifizieren oder um Schwimmklassen kleiner zu gestalten.“