Im Rahmen des Aktionstages am 24. Oktober informieren ehrenamtlicheArtenschutzbotschafter und Tierpfleger über die hochbedrohten kleinen Menschenaffen aus Südostasien. Die Tierparkbesucher können im Rahmen einer Gibbon-Rallye außerdem tolle Preise gewinnen.
Das ‚Jahr des Gibbons‘ wurde von der Welt-Naturschutz-Union (IUCN) ins Leben gerufen. Sie soll die unbekannten Gibbons weltweit bekannter machen und auf die große Bedrohung für die grazilen Kletterkünstler aufmerksam machen.
Auch der Tierpark Hellabrunn beteiligt sich an dieser Kampagne mit einem Aktionsstand am Samstag, dem 24. Oktober. Hier informieren von 11 bis 16 Uhr ehrenamtliche
Artenschutzbotschafter die Besucher über Lebensweise, Lebensraum und Ursachen der starken Bedrohung. Außerdem können sich Besucher den lautstarken Gesang der Silbergibbons anhören. Besondere Höhepunkte sind die Tierpfleger-Sprechstunden um 11 und 15 Uhr. Dabei berichten die Tierpfleger über die im Tierpark lebende Silbergibbon-Familie und stehen für Fragen zur Verfügung.
Hellabrunn ist der einzige Zoologische Garten in Deutschland, in dem man die seltenen
Silbergibbons beobachten kann. In ihrer Heimat, der indonesischen Insel Java, wird der Bestand auf nur noch etwa 2.500 Tiere geschätzt. Hauptursache für die starke Bedrohung ist das Abholzen der Regenwälder für die Holz- und Papierproduktion und vor allem auch für den Anbau von Ölpalmen in großen Monokulturen. Auf Java sind nur noch circa 5 Prozent des ursprünglichen Regenwaldes erhalten.
Insgesamt gibt es, je nach Systematik, bis zu 19 verschiedene Gibbonarten. Auch in Hellabrunn kann man mit den Siamangs eine weitere stark bedrohte Gibbonart beobachten. Diese stammen von der indonesischen Insel Sumatra sowie der malaiischen Halbinsel und sind ebenso durch Bejagung und Abholzung bedroht.
Wenn sich ein Gibbon-Paar gefunden hat, bleibt es für den Rest seines Lebens zusammen und bildet zusammen mit seinen noch nicht erwachsenen Jungtieren einen kleinen Familienverband von bis zu sechs Tieren. Jeden Morgen singen die Tiere einzeln oder im Duett, um ihre Revieransprüche zu signalisieren und ihre Bindung zueinander zu stärken. Die typische, sehr bekannte Fortbewegungsweise der Gibbons ist das Schwinghangeln von Ast zu Ast. In der Regel werden Gibbons bis zu 35 Jahre alt, in Menschenobhut können sie sogar 45 Jahre erreichen.
Silbergibbons in Hellabrunn
Im Tierpark Hellabrunn lebt aktuell eine Gruppe von vier Silbergibbons. Diese besteht aus dem Elternpaar mit dem Vater Peter, geboren am 4. Juli 1988 in Hellabrunn, und der Mutter Pangrango, die am 15. Januar 1997 in England zur Welt kam. Komplettiert wird der Familienverband durch Mia, die am 19. August 2012 in Hellabrunn zu Welt kam und einem weiteren noch namenlosen Jungtier, das am 27. September 2014 ebenfalls in Hellabrunn zur Welt gekommen ist. Dessen Geschlecht ist aktuell noch unbekannt. Während beide Jungtiere bereits menschliche Paten haben, sind die zwei Elterntiere aktuell noch auf der Suche nach einem Paten.