ADAC widerspricht aktueller ZDF-Berichterstattung zur Pannenhilfe

ADACWer sich in einer Notsituation an den ADAC wendet, dem wird weitergeholfen – egal ob Mitglied oder Nicht-Mitglied. Diese Tatsache hat das ZDF-Magazin „Frontal  21“ in seiner gestrigen Sendung zum Anlass für die Behauptung genommen, der  Club werbe „illegal“ Mitglieder an. Tatsache ist: Ruft ein Havarist den ADAC wegen  einer Panne an und bittet um Hilfe, kann er – anders als bei  Versicherungsunternehmen – selbstverständlich auch in dieser Situation Mitglied im  ADAC werden. Ist das der Fall, versucht ein ADAC Straßenwachtfahrer die Panne  vor Ort zu beheben. Möchte der Havarist keine Club-Mitgliedschaft abschließen,  organisiert der ADAC auf Wunsch dennoch Hilfe und ruft etwa den Abschleppwagen  eines Straßendienstpartners. Die dabei entstehenden Kosten können jedoch nicht von  der Solidargemeinschaft des Vereins übernommen werden.  Gleiches gilt auch für einen Unfall, der immer über die jeweilige Kfz-Versicherung abgewickelt wird. Viele ADAC-Mitglieder rufen dennoch in einer solchen Situation  ihren Club an, der dann für sie einen Abschleppwagen organisiert. Die Kosten für die  Organisation trägt der Club, die Kosten für den Abschleppwagen die Versicherung.

Dieser Sachverhalt, der auch der „Frontal 21“-Redaktion vor Ausstrahlung bekannt  war, wurde im gestrigen Beitrag falsch dargestellt. Eine weitere Behauptung im ZDF-Beitrag, der ADAC würde ab 8.000 Anrufen pro  Tag Telefonleitung „kappen“, ist ebenso falsch. An durchschnittlichen Tagen wenden  sich rund 15.000 Hilfesuchende an die ADAC Notrufnummer – bei extremen  Wettersituationen (z.B. Kältewelle) sind es mehr als 400.000 Anrufe. Lediglich an  solchen Tagen, in der Regel ein- bis zweimal pro Jahr, weicht die Pannenhilfe vom  normalen Procedere ab, da sonst die gewohnten Wartezeiten von durchschnittlich 45  Minuten nicht eingehalten werden können. In diesem Ausnahmefall wird das  Mitglied beispielsweise gebeten, einen Taxifahrer zu rufen, um Starthilfe zu bitten  und die Rechnung im Nachgang beim ADAC einzureichen.

Des Weiteren behauptet das ZDF, der ADAC würde ein „monopolistisches  System“ betreiben, da der Club Mitglied in diversen Verkehrsservice-Vereinen sei.  Auch dieser Vorwurf ist falsch. Die Verkehrsservice-Vereine sind ein  Zusammenschluss von Organisationen, Verbänden und weiteren Dienstleistungsorganisationen rund um den Kfz-Bereich (Automobilclubs, Kfz- Innungen, Abschleppverbände, Ministerien).

Zielsetzung dieser Verbände ist die  neutrale Organisation von Hilfeleistungen, deshalb ist die Zusammensetzung der  jeweiligen Gruppierungen absolut neutral und zudem in unterschiedlichen  Interessensgruppierungen aufgeteilt: Leistungsanbieter, Leistungserbringer und eine  sogenannte „neutrale Gruppe“, in der Verbände und Innungen vertreten sind.

Sowohl  satzungsgemäß wie auch von den jeweiligen Aufgabenzuordnungen kann keinerlei
Dominierung eines Verbandes erfolgen. Alle Verkehrsservice-Vereine arbeiten ohne
Gewinnerzielungsabsicht. Dies führt möglicherweise bei einzelnen Abschlepp-unternehmen außerhalb des ADAC Partnernetzes zum Gefühl einer ADAC
Dominanz.

Ein sachlicher Bezug ist nicht gegeben. In den Verkehrsservice-Vereinen  sind zwischen neun und elf Mitglieder unterschiedlicher Organisationen, Vereine  oder Verbände vertreten. Diese Vereine wurden von den Mitgliedern gegründet, um  eben einseitige Interessensvertretungen zu vermeiden und Neutralität zu gewährleisten. Damit ist aber auch erforderlich, dass die unterschiedlichen  Interessensvertreter in den Vereinen Mitglied sind, und somit auch Vertreter des  ADAC.

Die ausführliche Stellungnahme des ADAC, die der ZDF-Redaktion frühzeitig vor  der Ausstrahlung vorlag, wurde in der gestrigen Berichterstattung weitestgehend  ignoriert. Richtig ist, dass der ADAC aus Fürsorgepflicht für seine Mitarbeiter nicht  für eine Stellungnahme vor der Kamera bereit war, da das ZDF-Magazin „Frontal 21“ in der Vergangenheit Mitarbeiter des ADAC auf diskreditierende Weise regelrecht vorgeführt hat, so etwa in der Sendung vom 28. Januar 2014.