5 Jahre Energieberatung für Haushalte mit geringem Einkommen

swm 5 jahre Strom Engagement der ehrenamtlichen Energieberater gewürdigt,Bürgerschaftliches Engagement und Selbsthilfe sind elementare Bausteine für eine solidarische Stadtgesellschaft. Sie schaffen eine wertvolle und aus München nicht
mehr wegzudenkende Ergänzung zum professionellen System dei Sozialarbeit. Sie ergänzen die bestehende soziale Infrastruktur durch Angebote, die nah an der Lebenswelt der Menschen sind. Durch die Mitwirkung und den Einsatz von Bürgerinnen
und Bürgern in Ehrenämtern entwickeln sich viele Angebote, die in dieser Qualität
und Vielfalt sonst nicht möglich wären.

Dazu gehört auch das Projekt “Energieberatung für Haushalte mit geringem Einkommen”.
Die SWM haben es gemeinsam mit den Münchner Wohlfahrtsverbänden im
Februar 2009 und damit vor genau 5 Jahren ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist,
Menschen mit (zu) niedrigem Einkommen dabei zu unterstützen, Energie einzusparen
und somit Haushaltskosten zu senken.

swm  5

Anlässlich dieses Jubiläums haben die Projektbeteiligten zu einer kleinen Feierstunde geladen, in deren Rahmen sie das außerordentliche Engagement der derzeit rund 55 aktiven ehrenamtlichen Energieberater/-innen gewürdigt haben. Ohne deren fachkompetenten und einfühlsamen Einsatz wäre der Erfolg des Projekts überhaupt nicht möglich gewesen.

Mehr als 160 ehrenamtliche Energieberater haben mit großem persönlichem Enga
gement in den vergangenen vier Jahren weit über 11.000 Münchner Haushalte besucht
und beraten. Der Stromverbrauch in diesen Haushalten konnte deutlich gesenkt
werden: Weit über eine Million Kilowattstunden wurden eingespart. Darüber hinaus gab es viele gut besuchte Informations-Veranstaltungen in Stadtteilzentren
und Alten- und Sozialeinrichtungen sowie Zielgruppentermine.

Energieberatung für Haushalte mit geringem Einkommen:
Ehrenamtler schulen — Haushalte beraten — erfolgreich Kosten einsparen
Das Thema Armut hat auch in München weiter an Bedeutung gewonnen. Nachdem
im Jahr 2005 knapp 160.000 Münchnerinnen und Münchner als relativ gesehen arm
galten, sind es inzwischen fast 204.0001 weitere 50.000 Menschen leben am Rande
des Armutsrisikos. Knapp 120.000 Münchnerinnen und Münchner benötigen Sozialleistungen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Hinter den Zahlen des offiziellen Münchner Armutsberichts 201 1 stehen ungezählte Einzelschicksale.

Insbesondere für einkommensschwache Haushalte zählt jeder Cent und Energiekosten können zu einer besonderen Belastung werden. Das Projekt von SWM und Münchner Wohlfahrtsverbänden richtet sich daher speziell an Haushalte mit geringem Einkommen.

Bezieher von Arbeitslosengeld ll oder Grundsicherung sowie an Klienten mit vergleichbarem Einkommen. Denn häufig sind hier neben veralteten, stromintensiven
Geräten Informationsdefizite der Grund, dass zu viel Energie verbraucht und damit
die Haushaltskasse über Gebühr belastet wird. Gerade in diesen Haushalten ist das
Einsparpotenzial deshalb meist besonders groß.

Die ehrenamtlichen Energieberater der Wohlfahrtsverbände (Rentner, Berufstätige,
Hausfrauen, Arbeitslosengeld ll-Empfänger und andere) werden von den SWM intensiv
geschult. Sie kommen direkt ins Haus und geben umfassende und konkrete
Tipps, wie und wo man Energie am besten einsparen kann. Gemeinsam werden im
Haushalt Schwachstellen aufgespürt, Verbrauchsgewohnheiten analysiert und Lösungen
erarbeitet.

Mit im Gepäck haben sie das SWM Energie-Sparpaket als Starthilfe.
Darin enthalten sind zwei Energiesparlampen, eine schaltbare Steckerleiste, ein
Kühlschrankthermometer und eine Informationsbroschüre. Die Starthilfe soll ergänzend
zum Gespräch den Grundstock für einen bewussteren Umgang mit Energie
bilden Darüber hinaus kann dem beratenen Haushalt bei nachgewiesenem Bedarf kostenlos ein energiesparendes Elektrogerät wie einen Kühlschrank, eine Kühl-Gefrier-
Kombination oder eine Waschmaschine im Austausch gegen ein stromfressendes
Altgerät zur Verfügung gestellt werden – rund 2.200 Neugeräte waren es bisher.

Viele einkommensschwache Einzelpersonen und Familien könnten sich ein solches
Neugerät ansonsten nicht leisten. Die Energieersparnis beispielsweise bei einer
Kühl-Gefrierkombination entspricht rund 100 Euro und mehr im Jahr an Stromkosten
Der Austausch erfolgt auf Kosten der SWM. Der städtische Abfallwirtschaftsbetrieb
München übernimmt die kostenfreie fachgerechte Entsorgung des Altgerätes.

Erna Maria Trixl, SWM Geschäftsführerin Vertrieb: “lm Februar 2009, und damit genau
vor fünf Jahren, haben die Stadtwerke München gemeinsam mit den Münchner
Wohlfahrtsverbänden den Startschuss für die Energieberatung für Haushalte mit geringem Einkommen gegeben.Ein Projekt, das in dieser Form nach wie vor einmalig in Deutschland ists Und es ist nicht nur einmalig, sondern auch sehr erfolgreich. Dieser Erfolg war nur aufgrund des Einsatzes vieler engagierter. ehrenamtlicher Energieberaterinnen und Energieberater möglich.

Ein herzliches Dankeschön hierfür an Sie allee Die SWM stellen für dieses Projekt insgesamt 4 Millionen Euro bereit, denn wir haben als das Unternehmen der Münchnerinnen und Münchner eine besondere Verantwortung.

Wir unterstützen unsere Kunden mit umfangreichen Beratungsangeboten
beim Energiesparen, denn die beste Energie ist immer noch die, die gar nicht
erst verbraucht wird. Und wir achten dabei besonders auf diejenigen, für die die
Energiekosten eine Belastung darstellen. Grundsätzlich wird der effiziente Einsatz
von Energie immer wichtiger, da wir nur über beschränkte Ressourcen verfügen. Dies
wird langfristig zu weiter steigenden Energiepreisen weltweit führen. Trotz dieser
Entwicklung wollen wir unseren Kunden weiterhin ein sehr gutes Preis Leistungsverhältnis bieten.”

Dieter Reiter. Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshautstadt München und
SWM Betreuunqsreferent: “Der wirtschaftliche Erfolg Münchens hat leider auch seine
Schattenseiten. Die Lebenshaltungskosten steigen stetig.

Das trifft besonders diejenigen, die über ein geringes Einkommen verfügen. Neben den gesetzlichen Leistungen, die bedürftigen Haushalten zustehen, sind kreative Ansätze nötig und ist bürgerschaftliches Engagement gefordert. Dies trägt dazu bei, dass die Schere zwischen arm und reich nicht immer weiter aufgeht und der Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft nicht verloren geht.

Die SWM als kommunales Unternehmen übernehmen hier vorbildlich soziale Verantwortung — neben ihrem Engagement etwa beim Werkswohnungsbau oder in der Bildungs- und Sportförderung. Durch das Projekt wird erreicht, dass die Energiekosten im Haushalt dauerhaft sinken — was viel wichtiger ist, als ein kurzfristiger ,Spareffekt’.

Der beachtliche Erfolg des Projekts ist der sehr guten Kooperation zwischen den SWM, den sechs Münchner Wohlfahrtsverbänden und dem städtischen Abfallwirtschaftsbetrieb zu verdanken. Die Erfahrung der Wohlfahrtsverbände im Umgang mit einkomme- sschwachen Haushalten und das technische Know-how der SWM ergänzen sich in diesem Projekt optimal.

Die Hauptstütze sind jedoch Sie, die ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater. Sie
gehen in die Haushalte. Sie beraten dort ganz individuell. Und Sie beweisen dabei
immer Einfühlungsvermögen für die zum Teil sehr schwierigen Situationen, mit denen
sie konfrontiert werden. Für dieses beispielhafte Engagement möchte ich mich
im Namen der Landeshauptstadt München sehr herzlich bedanken. Denn die Uber nahme eines Ehrenamts ist in unserer Zeit alles andere als selbstverständlich. Und das Ergebnis beweist: Von diesem Projekt profitieren alle – es bleibt dem Einzelnen mehr Geld zum Leben und der sinkende Energieverbrauch hat einen positiven Umwelteffekt für allee”

Johannes Mathes. stv. Geschäftsführer der Caritas-Zentren München Stadt/Land: “Das Projekt entspricht völlig unserem Grundanliegen, Menschen in sozialen und finanziellen Nöten beizustehen. Deshalb sind im Jahr 2009 die sechs Kollegialverbände der Freien Wohlfahrtspflege sehr gerne die Projektpartnerschaft mit den SWM zur ,Energieberatung für Haushalte mit geringen Einkommen’ eingegangen.

Die Kombination aus dem technischen Know-how der SWM, unserem bestehenden,
dichten Netz an Anlaufstellen und nicht zuletzt der ehrenamtlich arbeitenden Mitarbeiter/-innen konnten wir alle in der reichen Stadt München dazu beitragen, die
Energiekosten jener Haushalte, die Monat für Monat finanziell kaum um die Runden
kommen, spürbar abzusenken.

Die Beraterinnen und Berater bringen ihre Bereitschaft mit, auf Menschen in schwierigen Lebenslagen zuzugehen und sie entsprechend zu unterstützen. Sie erfahren dabei häufig, dass die Sorge um die nächste Stromrechnung nur eines der vielen Probleme ist. Auch deshalb wird die menschliche Zuwendung der Beratungskräfte bei ihrem Einsatz so geschätzt. Ihnen sei an dieser Stelle ebenso gedankt, wie den Koordinatoren/-innen in den Verbänden.

Sie sind ihrerseits Anlaufstellen, Sie müssen stützen und auch motivieren. Anerkennend
sei aber auch im Namen der Wohlfahrtsverbände vermerkt, dass die SMW mit diesem
Projekt ein weiteres Mal zeigen, wie sehr sie sich als ein der Stadtgesellschaft
verpflichteten Kommunalunternehmen verstehen.”

Kontakt für interessierte Haushalte
Zentrale Kontaktstelle ist die SWM Energieberatung. Von dort erfolgt die Koordination
mit den Wohlfahrtsverbänden. An einer Beratung Interessierte können sich unter der
Telefonnummer 089/23 61-23 61(Montag bis Freitag, 9 bis 12.30 Uhr) informieren
und sich für einen Termin vormerken lassen.